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Foto-Bastelecke

Blitzschuhadapter im Eigenbau

So, nachdem ich einen SB-24 ohne Zubehör ersteigert habe, brauchte ich einen Adapter um den Blitz auf einem Stativ montieren zu können.

Gut, das ich den Blitzschuh meiner D40 vor kurzem vermessen habe

Nun konnte ich mich an die Fertigung machen

Um den Werkzeugeinsatz so gering wie möglich zu halten, habe ich den Adapter schichtweise aufgebaut. Material ist eigentlich egal, ich habe PVC und Epoxy genommen, da es elektrisch nicht leitend ist. Grad bei der Trägerplatte wichtig, da ja unten die Kontakte aus dem Blitz rausschauen. Alles ist miteinander mittels gutem (Loctite) Sekundenkleber verklebt.

Wer möchte (und das werde ich auch noch) kann das ganze noch lackieren. Bei Platik aber den Kunstoffhaftvermittler vorher nicht vergessen!

Das Loch ist passenderweise ein 1/4 Zoll 20 UNC Gewinde, damit es auf (fast) jedes Stativ passt. Natürlich könnte man dort auch ein M5 Gewinde reindrehen und das ganze auf eine große Leimklemme schrauben. Fertig ist der Überall-Blitz-Anklemmadapter für weniger als 10€

NACHTRAG / UPDATE

Einige Leser dieses Artikels haben Bedenken, wenn es um die Haltbarkeit der Klebestellen während der Alltags-Belastung geht.
Durchaus nachvollziehbar, denn ein Blitz kann schon mal an die 400€ kosten, da wäre ein in die Einzelteile zerfallender Blitzschuh nicht grade förderlich für dessen Lebensdauer 🙁

Also wieder einmal Gedanken gemacht und siehe da…

Ich habe eine Lösung gefunden, die günstiger, stabiler und mit deutlich weniger Arbeit hergestellt werden kann!
Also vergessen wir erstmal die obige Version des geschichteten und geklebten Blitzschuhs.

Die einfachste Lösung liegt wie eigentlich immer direkt auf der Hand und gibt es fast fertig zu kaufen, ich habe sie nur nicht gleich erkannt 😉

Was brauche ich?
Vierkant Aluprofil (kein Vollmaterial), 3cm Kantenlänge, 1m lang, 1-2mm Wandstärke (6€, Toom)
ggf. Mutter mit 1/4″ 20 UNC Gewinde oder Adapterplatte – siehe weiter unten

Und nun?
1) 3cm lange Stücke vom Aluprofil abschneiden
2) Wie auf dem Foto erkennbar eine 13mm breite Nut ausssägen
3) Auf der gegenüberliegenden ein 6mm Loch bohren
4) Fertig

Anwendung:
Je nachdem wie ich den Blitzschuh befestigen möchte, kann ich entweder mittels Schraube+Scheibe den Blitzschuhadapter auf etwas anderes draufschrauben oder aber den Blitzschuhadapter an ein Stativ, welches über eine 1/4″ 20UNC Schraube verfügt, befestigen.
Dann braucht man jedoch noch eine Mutter mit entsprechendem Gewinde oder wie ich es gemacht habe, eine kleine Platte (26x26mm, 5-1omm dick) aus Kunstoff, oder einem hartem Holz (Multiplex, Buche) wo ich ein passendes Gewinde reingeschnitten habe. Eine weitere Alternative wäre ein 25mm langes Stück Alu, abgesägt von einem 4mm starkem und 25mm breitem Aluflachprofil.

Vorteil von der Platte gegenüber der Mutter : Die Platte passt grad so in den Adapter rein und kann sich daher nicht mitdrehen, es ist also eine Montage ohne Werkzeug möglich. Gegen Wegfall kann sie mit einem Tropfen Kleber gesichert werden

Ich denke mal zum Thema Festigkeit und Stabilität gibt es nicht mehr viel zu sagen. Kaputt geht das Teil auf jeden Fall nicht. Und selbst mit einer Gewindeplatte liegt der Preis auf einen Adapter runtergerechnet grad mal bei 0,50€ (wenn überhaupt) und ich kann mir aus einem Vierkantalu locker 30 Blitzschuhadapter fertigen.

Ein weiterer Vorteil ist, das die Kontakte vom Blitz komplett in der Luft schweben, ein Kurzschluss bzw eine elektrische Verbindnung zum Blitzschihadapter kann nicht entstehen, außerdem werden die Federn der Blitzkontakte entspannt 🙂


Die kleine Aussparung in der Nut habe ich reingefeilt, damit der Blitz schön mittig sitzt. Ohne diese Aussparung ist das nicht möglich, da mein Nikon-Blitz eine Art Anschlag besitzt.

3 Antworten auf „Blitzschuhadapter im Eigenbau“

Servus Daniel,

ich will mal hoffen das das Epoxit, dass Du da als obere Führungskannte verwendest nicht abbricht.

Als alter Elektroniker weiß ich, dass dieses Zeug mit der Zeit sehr spröde und noch brüchiger als ohnehin schon ist werden kann.

Der Basteltipp ist eine feine Sache. Vielleicht werd ich das mal in Alu für mich nachempfinden.

lg
Voss

Hallo Voss,

eigentlich ist das Platinenmaterial sehr langlebig und auch stabil, da mit Glasfasern versetzt. Pertinax ist für diese Anwendung auf jeden Fall ungeeignet.

Alu ist natürlich die bessere Wahl, wobei mir wichtig war, das der kompl Adapter nicht leitend ist.

Perfektionisten (mit dem entsprechenden Maschinenpark) werden das Stück eh aus dem vollen Fräsen, da sollte auch die Stabilität keine Rolle mehr spielen 😉

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