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Zweitbody – Welches Schweinderl hättens denn gern?

Irgendwann kommen Situationen auf einen zu, wo ein Zweitbody als Backup immer mitgeführt werden sollte (z.B. Hochzeit) damit in Falle eines Falles der Fotoauftrag (und die Zufriedenheit des Auftraggebers) nicht gefährdet ist.

Zur Sicherheit : Immer zweiten Kamerabody mitnehmen

Hat man sich auf eine Hochzeit (oder einen anderen einmaligen Anlass) eingelassen sollte man immer daran denken das viele Momente auf dieser Veranstaltung einmalig sind (Brautstrauß werfen etc) und auch nicht (aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit, Bedienungsfehler etc) noch einmal von dem Brautpaar nachgestellt werden können. Eine defekte Kamera (ich sag nur Murphys Law) wäre in dieser Situation der absolute Supergau.

Ärger mit den Auftraggebern sowie (berechtigt) schlechte Mundpropaganda wären das Ergebnis.

Weitere Vorteile eines Zweitbodys

Ein weiterer Vorteil eines Zweitbodys : Weniger Objektivwechsel, mehr Zeit für das Wesentliche. Klar könnte man den Body im Auto als Notfallversicherung lassen, aber warum?
Man stelle sich mal vor, man hat zwei Bodys griffbereit, einmal mit 24-70mm und einmal 70-200mm, das ganze möglichst Lichtstark – man ist also gewappnet fürso gut wie  jede Situation 🙂

Und genau die gleiche Frage zum Thema Zweitbody schwirrt mir auch seid einigen Tagen im Kopf rum

Welche Anforderungen habe ich an einen Zweitbody

  • Der Body darf 300€ nicht überschreiten, was die Wahl auf den Gebrauchtmarkt einschränkt.
  • Ferner wäre es gut, wenn das Gehäuse CF Karten schluckt (2 verschiedene Speichermedien sind nicht grad optimal)
  • Das Gehäuse sollte robust sein.
  • APS-C als Sensorgröße wäre nicht verkehrt, denn auch ein kleinerer Chip bringt Vorteile mit sich (z.B. bei Makrofotos)
  • Leichte Bedienbarkeit

Die Zielgruppe : Canon´s zweistellige Kameragehäuse

Schaut man sich nun den Canon Gebrauchtmarkt an, kommen diverse Gehäuse in Frage. Den drei und vierstelligen Bereich lasse ich aber außen vor, da mir die Gehäuse einfach nicht solide genug erscheinen – Magnesium sollte es schon sein. Bleiben noch die ein- und zweistelligen Gehäuse.

Die Einstelligen fallen aufgrund des Budgets auch raus, wobei mir eine zweite 5D natürlich am liebsten wäre (bzw. als Crop ne 1D Mark II(n) )

Weiter zu den Zweistelligen – auch hier gibt es immer noch genug Auswahl.
Nimmt man wieder den Hauptfaktor (Budget) als Maßstab, bleiben noch zwei Gehäuse über – die EOS 20D sowie dessen Nachfolger, die EOS 30D.

Die Qual der Wahl : EOS 20D oder EOS 30D ?

Gebraucht gehen die Modelle für rd 200€ (20D) bzw. 300€ (30D) über die virtuelle Theke was eine Differenz von 100€ ausmacht. Die Frage ist jetzt, sind die 100€ Aufpreis der 30D gegenüber der 20D in meinen Augen gerechtfertigt oder reicht der ältere Vorgänger aus?
Wikipedia gibt hier recht schnell Auskunft über die Unterschiede zwischen der 20D und der 30D :

  • Die Lichtempfindlichkeit kann zwischen 100 und 1600 ISO in 1/3-Stufen eingestellt werden.
  • Spot-Belichtungsmessung (3,5 % des Bildausschnittes im Zentrum).
  • Auswahl der Geschwindigkeit der Serienaufnahme zwischen fünf und drei Bildern pro Sekunde.
  • Picture-Style-(Bildstil)-Funktion.
  • Die individuellen Parameter wurden erweitert.
  • Deutlich größerer TFT-Bildschirm mit Bilddiagonale 2,5″ (230.000 Pixel).
  • Es können RGB-Histogramme angezeigt werden.
  • Erweiterter interner Bufferspeicher, der als vergrößerter Buffer für noch nicht auf CompactFlash gespeicherte Bilder verwendet wird, d. h. es können mehr Bilder in schneller Abfolge aufgenommen werden. Da der DIGIC-Prozessor jedoch bereits nach dem ersten Bild parallel auf die Karte schreibt, hat auch die Geschwindigkeit der CompactFlash-Karte einen großen Einfluss auf die maximale Bildfolge.
  • Die „Jump“-Funktion in der Bildwiedergabe kann auch über 100 Bilder oder nach Datum sortiert springen.
  • Beim Einstellen des ISO-Werts wird dieser auch im Sucher angezeigt.
  • In Verzeichnissen auf der Speicherkarte können nun bis zu 9.999 anstelle von 999 Bildern gespeichert werden.
  • Leicht verändertes RAW-Format, mit Stand August 2006 jedoch z. B. nicht durch Picasa unterstützt (in der aktuellen Beta-Version ist der Support schon sichergestellt).

Wichtig für mich ist hier auf jeden Fall die Möglichkeit der Spotmessung (Belichtung), die feinere Dosierung der ISO (in 1/3 Stufen sowie der größere Monitor mit echtem RGB Histogramm. Grad bei schlechten Bedingungen (praller Sonnenschein) lässt sich nur Anhand des Histogramms das Foto beurteilen. Der Rest ist „nice 2 have“, für mich aber nicht so wichtig.

Beiden Gehäuse gemein sind der 8,2MPixel auflösende DX-Senor mit einem Crop Faktor von 1,6 sowie ein Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung

Meine Wahl : Canon EOS 30D

Die 30D bietet meiner Meinung nach den besten Kompromiss aus Alter / Preis / Leistungsumfang / Haptik

Positiver Nebeneffekt der 30D : Die Bedienelemente (und auch Menuführung) sind nahezu identisch zur 5D – Ich muss mich also nicht großartig umgewöhnen was in stressigen Situationen durchaus vor Fehlbedienung schützen kann.

17 Antworten auf „Zweitbody – Welches Schweinderl hättens denn gern?“

Ich hatte letztes auch den Fall, dass mitten im Shooting plötzlich die Kamera den Geist aufgegeben hat (Verschluss defekt). Mittlerweile ist sie wieder repariert, aber ich habe gemerkt, dass man undebingt einen Zweit-Body braucht, wenn man etwas tiefer in die Fotografie einsteigt, egal in welchem Gebiet. Wenn man Aufträge annimmt, besteht die Notwendigkeit zur Sicherheit. Der letzte Satz ist mir persönlich wichtig: Wenn der Kamera-Wechsel mal schnell gehen muss, ist es von Vorteil, wenn die Bedienung von Erst- und Zweit-Body gleich ist – sonst geht einem schon mal ein Foto durch die Lappen 🙂

Nico

Man sollte halt Murphy und sein Law nicht herrausfordern :).
Aber wie schon erwähnt, der Zeitvorteil jederzeit 2 Objektive griff- bzw schussbereit zur Verfügung zu haben sollte auch nicht unterschätzt werden.

Bei mir wird es wahrscheinlich eine 7d werden, allerdings nicht als Zweit- sondern als Erstbody, falls es das Wort denn gibt 😉 -mmeine 10d wird dann als Zweitbody herhalten; mit der 10d bin ich manchmal echt eingeschränkt, von wegen Bildrauschen bei Konzertfotos und so. Ist die 30d da wesentlich besser als die 10d oder ist das mit der 7d schon eine gute Idee?

Ich denke, die 30D wäre eine gute Übergangslösung – es muss ja nicht für immer sein. Für später kann man ja immer noch eine zweite 5D ins Auge fassen (mit der Hoffnung, dass sich die 30D dann wieder halbwegs wertstabil verticken lässt)- man hat aber jetzt schon das angenehme Gefühl der Sicherheit, sollte beim Auftragsshooting das erste Schätzchen mal zu muckeln beginnen …

Ich hatte die 30D für ein paar Monate als Zweitbody zur 7D (mit der ich rundum zufrieden bin). Das Gehäuse gefiel mir gut, auch wenn das Display nicht mehr Stand der Dinge ist. Allerdings konnte ich mich nicht so recht mit den Bildergebnissen anfreunden: Obwohl ich immer in RAW fotografiere, ist es mir nicht gelungen, die Farben so gut aussehen zu lassen wie bei den Bildern der 7D. Da bin ich vorher mit der 450D noch eher zufrieden gewesen.

Inzwischen habe ich die 30D wieder verkauft und mir eine 1000D als „Notfall-Body“ zugelegt (für die 450D war ich mir zu geizig). Die ist preiswert, schön klein und leicht, und meine Frau kommt auch gut damit zurecht, wenn wir mal zu zweit im Zoo sind …

Wenn ich mir wieder eine Zweistellige holen würde, wäre es eher die 40D oder 50D.

Gruß Jens

PS: Sehr interessante Webseite übrigens, gefällt mir gut! 🙂 (Bin übers DSLR-Forum darauf gestoßen.)

Die 1000D ist ein kleiner, feiner Body (habe den auf der Arbeit mit nem Sigma 18-200 für dienstliche Zwecke im Einsatz), aber halt von der Bedienung her ganz anders (und auch nicht so robust wie ein Magnesium Body) – da setz ich lieber auf die 30D

Das mit der Website kann ich nur zurückgeben, werde mich bei dir mal durcharbeiten 😉

Die Frage nach dem Sinn ist berechtigt, oder? Knipst du 1x pro Woche eine Hochzeit oder einen Auftrag für einen wichtigen Kunden? Hm… finde das ein wenig „übertrieben“ (irgendwie das falsche Wort dafür).

Aber mach ruhig. 😉
Konsum! Konsum! ^^

Natürlich ist die Frage berechtigt….
Also eine Hochzeit pro Woche habe ich noch nicht, hätte aber auch nichts dagegen 😉
Ich geb mal die Frage zurück – hast du schon eine Hochzeit fotografiert? Damit meine ich als „einziger“ Fotograf und nicht als Gast oder als „Mitläufer“
Denn dann würde ich Dich erleben, wie du dem Brautpaar erklärst, das du die Arbeit einstellen musst, weil dein Body grad den Dienst quittiert hat.
Aufträge, wo man Geld für bekommt, kann man einfach nicht mit nem Shooting mit Freunden/Bekannten/TFP vergleichen, das sich in einer Woche wiederholen lässt, weil mom. die Technik streikt.
Ein Zweitbody (wenn er gut gewählt ist) reisst sicherlich kein großes Loch in die Kasse, kann aber im entscheidenen Fall die Situation retten und schlechte Mundpropaganda verhindern. Und wie mehrfach erwähnt, ein zweites Gehäuse mit einer anderen Brennweite jederzeit griffbereit kann auch nur von Vorteil sein 😉

Bisher 6 Hochzeiten fotografiert, 4 davon komplett im Alleingang – ich kann mich da schon reinversetzen. Aber vermutlich muss man sich mit Canon solche Fragen stellen. 😀

@Michael: wenn du 200 Jobs pro Jahr machst, dann ist die Frage sicherlich naiv. Aber wenn man als Amateurfotograf (dazu zähle ich mich auch) zwei oder drei Kamerabodys benötigt… das finde ich schon etwas übertrieben. Aber soll jeder machen wie er denkt.

@hAnnes:
Nee, die Frage ist eigentlich naiv. Es ist völlig unerheblich, wie OFT man einen bezahlten Auftrag hat. Man kann ohne weiteres 200 Jobs/Jahr machen und nie einen Ausfall haben. Und man kann im ganzen Jahr nur einen machen und dabei sofort einen Defekt beklagen müssen.

Das Ergebnis ist in beiden Szenarien dasselbe: Keine (weiteren) Bilder, ein verärgerter Kunde, eventl. sogar ein entgangener Gewinn. Und dabei muß es gar nicht das Extrembeispiel einer Hochzeit sein – bei mir ging der Spiegel mitten während eines Portrait-Shootings kaputt.

Die Angst, dass mein Kamerabody versagt, hat mich als Amateur — offen gestanden — bislang auch nie umgetrieben. Und wenn ich sehe, wie viele Leute heutzutage auf einer Hochzeit mit DSLR unterwegs sind, findet sich im allergrößten Notfall sicher auch ein Gast, der seine mal für eine Stunde verleiht. (Vermutlich würde er sich eher noch geschmeichelt als verärgert fühlen.)

Praktisch finde ich an einem Zweitbody aber die Flexibilität. Eine Trauungszeremonie geht ziemlich schnell vorüber, und da möchte man mal die Hochzeitsgesellschaft ablichten, das Brautpaar, die Hände bei der „Ringübergabe“, ein Kopfporträt mit schönem Bokeh etc. Da ich leider kein 17-100mm-Objektiv mit Lichtstärke 1:1,8-2,8 habe (und es mir auch nicht leisten könnte, wenn es das gäbe), finde ich es immer ganz praktisch, zwei verschiedene Brennweitenbereiche nutzen zu können, ohne das Objektiv wechseln zu müssen — einfach die andere Kamera greifen, die von der Schulter baumelt …

Gruß Jens

Tja, diese Frage stellte sich mir kürzlich auch. Ich habe mich aber für die 40D entschieden – und mit knapp unter 10.000 Auslösungen für rund 370 EUR in der Bucht geschossen.

Die Frage die sich andere stellen, ob man als Amateur wirklich einen Zweitbody braucht, ist natürlich zu 100% gerechtfertigt. Meine Antwort: Nö! Aber es erleichtert die Sache ungemein 😉

Für mich war aber des entscheidende Kriterium mein Sohn! Wenn wir auf Pirsch gehen, kommt seine Brdge doch schon mal an ihre Grenzen. Nun darf er auch mal anderes probieren 😉

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