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Umstieg auf Festbrennweiten – Zwischenstand

Vor einigen Tagen hatte ich in einem anderen Artikel bereits angekündigt, das ich mit dem Gedanken spiele, komplett auf Festbrennweiten umzusteigen – nun ist die Entscheidung gegen weitere Zooms gefallen.

Die Entscheidung ist gefallen : Umstieg auf Festbrennweiten

Mittlerweile steht die Entscheidung fest und mein Objektivpark wird umstrukturiert. Mein eigentlich gutes Tamron Zoom wurde bei Ebay verkauft, das es „nur“ eine Lichtstärke von 2,8 bietet genauso wie meine klasse Canon EF 50mm 1.4 Festbrennweite. Das 50mm hätte ich gerne behalten, aber irgendwie müssen die neuen Linsen ja auch bezahlt werden.

Der Anfang : Canon EF 85mm 1.8 USM

Als erstes trudelte hier das Canon EF 85mm 1.8 USM* ein – eine sehr scharfes Objektiv, welches auch bei Offenblende (in Relation zum günstigen Preis) überraschend gut und scharf abbildet. Ein ausführlicher Test (auch unter vernünftigen Lichtbedingungen) wird zeigen, welch Potenzial dieses Objektiv mitbringt. Was ich bis jetzt an ISO 800 an der 1000D gesehen habe, sah aber schon sehr vielversprechend aus 🙂

85mm doch zu lang?

Letztes Wochenende durfte ich wieder einmal eine Hochzeit fotografisch begleiten (Standesamt), welche ich noch fast komplett mit dem 28-105mm 2.8 Tamron bestritten habe (und 2.8 war einfach zu wenig Licht, grad im dunklen Eingangsbereich).
Das EF 85mm hatte ich zum testen auf einer Canon 1000D mit dabei (Portraishots, Detailaufnahmen etc). Obwohl des Zimmer im Standesamt recht gross war, waren die 85mm am 1,6x Crop (entspricht dem Bildausschnitt eines 136mm Objektives an meiner EOS 5D) teilweise schon zu lang.
Kein Grund von meinem Plan, der reinen Festbrennweiten-Nutzung auf solchen Veranstaltungen abzuweichen, mir war aber klar das ich noch ca 100€ mehr einplanen musste.

Auf Erfahrung lernt man – zusätzlich nun das Canon EF 50mm 1.8

Da ich bei den nächsten Einsätzen kein Zoom mehr habe und das 35er zu kurz sowie das 85er (am Crop) zu lang ist, habe ich auf der Hochzeit beschlossen zusätzlich ein 50mm in der Tasche dabei zu haben (man weiß ja nie, wie klein die Räumlichkeiten sind).  Also fix ein Canon EF 50mm 1.8* samt Streulichtblende bestellt.
Hä? Erst das 50mm verkaufen nur um eins wieder zu kaufen? – Klingt nicht ganz logisch, aber das 50mm 1.8 ist wirklich keine große Ausgabe und von der Preis/Leistung her ein super Angebot. Ob es meinen Ansprüchen genügt und wie es sich im Vergleich zu meinem „alten“ EF 50mm 1.4 schlägt, wird sich zeigen. Auf jeden Fall habe ich so immer noch 200€ „gut“ gemacht.
Ich warte auf jeden Fall auf die Scherbe und bin gespannt, was damit machbar ist. Die Meinungen im Internet gehen weit auseinander, wie immer werde ich mir aber eine eigene Meinung bilden 😉

Die Abrundung nach unten : Canon EF 35mm 2.0

Heute ist (nach dem 85mm) die nächste Festbrennweite eingetrudelt, nämlich das Canon EF 35mm 2.0*.
Erster Eindruck : eine extrem geringe Naheinstellgrenze von 25cm ermöglichen schöne Bildspielereien und die Bildqualität/Bildschärfe scheint auch schon bei Offenblende in der Mitte mehr als in Ordnung zu gehen. Was sofort den USM verwöhnten Ohren auffällt ist der doch recht laute Autofokus. Ob der sich bei einer Hochzeit als störend herrausstellt, wird sich zeigen aber momentan gibt es zu diesem Objektiv (auch preislich) für mich keine Alternative.

Bei den nächsten Shootings werde ich mal alle drei Festbrennweiten geziehlt einsetzen und die Grenzen ausloten. Bis jetzt habe ich aber das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben 😉

* Affiliate-Link (Ich bekomme bei Kauf eine kleine Provision, ihr zahlt nicht mehr)

21 Antworten auf „Umstieg auf Festbrennweiten – Zwischenstand“

Moin,
mit dem 50er macht Du nichts falsch. Gut, es ist definitiv eine Plastikbombe (das 50mm/1.8 II), es hat keinen USM und macht Krach beim fokussieren…. naja und zum manuellen Scharfstellen ist der Fokusring zu klein. Aber, und darauf kommt es an, es hat eine super Abbildungsleistung.
Meins ist chön charf an der 450d.
Das einzige was mich ab und an mal reizen würde, wäre die erste Version….

Ich lass mich mal überraschen. Aber was (vom Metallbajonett mal abgesehen) bringt dir die 1. Version? Die Konstruktion (soweit ich weiß) ist nahezu identisch.

auch wenns Oldschool ist, z.B. die Schärfentiefeskala.
Und wichtig, der Schärfering lässt sich auch anfassen….
sind aber wie gesagt nur kleine Details, die für mich den umstieg nicht rechtfertigen. Hätte es nur mal gern auf der Kamera. Von der Abbildungsleistung sind sie gleichauf.

Ich fotographiere fast nur mit Festbrennweiten, habe aber das 17-85mm auch im Programm, wenns mal einfacher sein soll (private Schnappschüsse). Mit dem 85mm liegst du goldrichtig finde ich, mein Liebling bei der Konzertfotographie. Hat fast immer den richtigen Ausschnitt (ausser beim Schlagzeuger, der ist zumeist zu weit hinten).
Was mit etwas stört ist das 50/1.8, da hier der Autofokusmotor recht langsam ist und ich Probleme habe, im dunkleren Raum sich bewegende Gestalten gut zu fokussieren. Das gleiche Problem habe ich auch beim 35mm/2.0 erlebt, das an sich eine hervorragende Linse ist. Insbesondere die Brennweite an Crop gefällt mir.
Fast ein wenig weit, aber derzeit mein „Standard“ ist das EF 28/1.8, das ist schnell, zuverlässig und bildet bei 1.8 auch noch sehr gut ab (mit VIgenttierungen muss man sich ab 2.8 einfach abfinden). Ist jetzt mein Standard nach dem Sigma 30/1.4, das mir fast eigentlich lieber war. Mein Modell war aber bei dunkleren Verhältnissen nicht ganz zuverlässig, lag deswegen insbesondere bei Konzerten öfters daneben. Bei Tageslicht oder nicht allzudunklen Situation war es hervorragend.
Sonst gibt es noch das 100/2.0, das ich aber nicht besitze sondern nur hin und wieder von einem Arbeitskollegen ausleihe. Ist schon recht lang, aber auch gut und schnell.

Hallo Daniel,
tja, wenn man einmal mit den Festbrennweiten angefangen hat … 😉
Bei mir war’s ja ganz klar das Pentax 50/1,7, das mich quasi angefixt hat. Dummerweise gibt es für Pentax nix mit dem 85/1,8 vergleichbares, das auch noch halbwegs erschwinglich ist. So ist es halt bei mir das Samyang/Walimex Pro 85/1,4 geworden. Leider hatte ich bislang noch keine Gelegenheit, das Ding mal bei Portraits zu testen…
Für mich steht jedenfalls fest, daß ich wesentlich bewusster fotografiere, wenn ich mit ner Festbrennweite unterwegs bin.
Grüße,
Eddy

Hallo Eddy,
Festbrennweiten sind schon was schönes. Das Samyang schaut auch sehr interessant aus (grad bei dem Preis) aber eben nur manueller Fokus – für Portraits ok, auch Hochzeiten aber absolut unbrauchbar (da muss es schnell gehen).

Hallo,
ich hab‘ mich für ein ähnliches Setup entschieden. Neben dem 85er habe ich mir das 50mm 1.4 gegönnt und das ganze nach „unten hin“ mit dem 30mm Sigma 1.4 abgerundet. Die Entscheidung war auch 35mm Canon 35mm oder Sigma 30mm. Ich habe mich bewusst dann für die 30mm entschieden um halt ein bisschen weiter in den Weitwinkel zu kommen. Das Sigma finde ich klasse, auch wenn es nicht Vollformat-tauglich ist:-( Aber derzeit nutze ich APS-C und da ist es wirklich toll.

Gruß,

Sascha

Hallo Sascha,
ja das 30er Sigma hatte ich auch im Auge (aber wie du schon sagtest, net Vollformatkompatibel, daher nichts für mich). Aber die 30mm vom Sigma entsprechen ja schon 48mm am Crop – das würde ich noch nicht als Weitwinkel bezeichnen 😉

Bist du dir dahingehend sicher? Das 30mm ist ein DC-Objektiv (Digital Crop), ist also für APS-C entwickelt und auch dahin getrimmt. Denke nicht das es dann „länger“ wird.

Eigentlich sehr sicher. Die Brennweiten bei Objektiven werden immer im KB Verhältnis angegeben, war auch bei meiner Nikon 35mm 1.8 FB so (die ja auch ein reines APS-C ist und dort ca. 50mm hat).
Die Brennweite bleibt ja auch immer gleich (35mm sind 35mm sind 35mm …), egal welchen Sensor die Kamera hat. Nur der Bildauschnitt ändert sich bei kleiner werdenden Sensor und verhält sich dadurch wie ein Objektiv in Xmm (also 35mm x 1,6 Crop = Bildausschnitt wie ein 56mm Objektiv an KB).

Okay, dann hab ich was verwechselt. Ist dir mal aufgefallen das auf kleinen Kompaktkameras immer ein minimaler Brennweitenbereich steht? Z.B. 9.6 – 12.9mm – equivalent wäre das dann 24mm bis irgendwas. Schon eine seltsame Angewohnheit 😀

Ha!
Könnte den Artikel 1:1 so übernehmen – nur mit (x-1).
Wie Du vielleicht noch weißt, habe ich auch schon bei deiner Überlegung meinen Senf dazu gegeben. Inzwischen habe ich mein EF 100-400 gegen das neue EF 70-200 f2,8 „getauscht“. Konnte es leider noch nicht unter echten Bedingungen (=Hochzeit) testen, aber der heutige Ausflug in´s dunkle Rathaus hat mich schon schmunzeln lassen… 🙂 Sobald das neue EF 24-70 f2,8 IS raus kommt, bin ich der erste der es kauft!

Vielleicht ändert sich meine Meinung ja noch irgendwann, aber ich finde meine Ausrüstung momentan ideal. Durchgehend f2,8 (von bald 24-200mm) und dazu ne Kamera, die bis ISO6400 noch halbwegs brauchbare Bilder produziert…

FB´s kommen dann vielleicht irgendwann noch als Sahnehäubchen dazu.

Klar, die Vorlieben liegen bei jedem anders. Aber FBs haben einfach die bessere Lichtstärke (und auch Freistellung). Bei dem 70-200 ist 2.8 ja schon Bombe, aber „untenrum“ sind die Unterschiede von 1.8 zu 2.8 schon immens. Aber es ist eben alles eine Frage der Gewohnheit 😉

Ich kann deine Entscheidung durchaus verstehen.
Mit 3-4 Festbrennweiten und evtl einem Reisezoom (kann durchaus auch mal praktisch sein), ist man auf jeden Fall ganz gut bedient.

Ja, mit drei FBs kann man eigentlich fast alles erschlagen. Was noch fehlt ist ein UWW. Für „obenrum“ hab ich ja noch ein altes 70-210 f4.
Aber ein Reisezoom für Vollformat…Da fällt mir so ad Hoc nicht wirklich viel Auswahl ein…

@tobi : Ja das Canon kam mir auch in den Sinn – der Preis ist aber nicht das einzige Problem…. ich sag nur Gewicht 😉
Das Sigma scheint aber von der Schärfe her unterirdisch zu sein…..
Das Tamron sieht interessant aus, gibt es mit und ohne Bildstabilisator (VC)….

Naja, das Gewicht… 2 oder 3 vergleichbare Objektive um denselben Brennweitenbreich abzudecken wiegen auch soviel wenn nicht mehr.
Sigma bin ich vorsichtig, hatte mal schlechte Erfahrungen mit dem 30/1.4. Tamron hab ich überhaupt nie gehabt.

Richtig. Aber Reisezoom heisst für mich eben nur 1 Objektiv – und 8 Std Bergwandern (oder was anderes) mit gut 3-3.5kg schockt nicht wirklich (auch wenn die Bildquali top ist) – für Reporter (grad Tagespresse vor Ort) aber sicherlich ne gute Wahl.

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