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Good Bye Canon

canonNun ist es doch soweit – ich trenne mich von meinem Canon Equipment – bzw habe ich mich bereits getrennt (einzig die 7D wartet noch auf einen Käufer). Seit März 2010 habe ich mit der japanischen Traditionsmarke sehr viel fotografiert…

Was war

In den fast 5 ½ Jahren ging so einiges an Gehäusen und Objektiven durch meine Hände, teilweise sogar mehrfach. Wenn ich mal etwas nachdenke, kommt doch einiges an Zeug zusammen…

Gehäuse :

• 40D
• 50D
• 5D Mark I (2x )
• 5D Mark II
• 6D
• 7D Mark I
• 1D Mark II
• 1Ds Mark II

Objektive :

• 16-35 f2.8 L USM
• 17-40 f4.0 L USM (2x)
• 24-70 f2.8 L
• 28mm f2.8
• 35mm f2.0
• 35mm f1.4 L
• 50mm f1.8 II
• 50mm f1.8 STM
• 50mm f1.4 USM
• 70-210mm f4.0 USM
• 80-200mm f2.8L
• 85mm f1.8 USM (2x)
• 85mm f1.2 L USM
• 100mm f2.0 USM
• 100-400mm f4.0 – f5.6 L USM
• 200mm f2.8 L II USM

Dazu noch ein paar Objektive von Fremdherstellern :

• Samyang 14mm f2.8
• Sigma 8-16mm f4.5 – 5.6 DC HSM
• Sigma 12-24mm f4.5 – 5.6 EX HSM
• Sigma 18-200mm f3.5 – 6.3 DC
• Sigma 35mm f1.4 Art
• Sigma 50mm f1.4
• Walimex Pro 24mm f3.5 Tilt/Shift

Zu vielen dieser von mir (kurz oder lang) genutzten Objektiven ist hier im Blog auch ein Testbericht erschienen (sofern ich denn Zeit und Lust hatte, eine Rezension zu schreiben).

Manche Objektive/Gehäuse weilten eine lange Zeit bei mir, andere wiederrum nur wenige Tage/Wochen. Die meisten Objektive konnte ich dank der recht stabilen Gebrauchtpreise mit wenig oder gar keinem Verlust verkaufen.

Zum Schluss (oder besser seit Ende 2013) hatte ich das für mich richtige Equipment gefunden und habe damit seitdem alle meine fotografischen Arbeiten zu meiner vollsten Zufriedenheit umgesetzt.

Technische bzw. funktionale Ausfälle hatte ich keine zu beklagen, nur das 100-400 musste nach einem Kontakt mit einem Pfeiler bei einer Flugschau zum Service und das Sigma 12-24mm habe ich defekt verkauft, die Blende ist beim Fotografieren bei f16 stehen geblieben.

Alle anderen Gehäuse / Objektive arbeiteten zuverlässig in der Zeit, in der sie in meinem Besitz waren, egal ob Sonne, Regen oder Schnee und bei allen Temperaturen (was das deutsche Klima im Norden halt so hergibt).

Aber warum dann der Wechsel?

Der Grund, warum ich mich nun komplett von Canon trenne, ist in erster Linie das Thema Video.

Ich weiß nicht warum, aber Canon möchte anscheinend im Bereich bis 2000 Euro nichts Gescheites am Markt haben und auch die kürzlich vorgestellte XC10 unterstreicht meine Einschätzung… Eine 4K Videokamera, die erst ab Iso500 filmen kann? 2000Euro ??
Die Möglichkeiten meiner zuletzt genutzten Gehäuse (5D Mark II, 6D und 7D) bei Video waren ab Werk extrem überschaubar und der integrierte Codec alles andere als Detailreich (von höheren FPS zumindest bei 720P mal ganz abgesehen)

Etwas Abhilfe schafft hier sicherlich der Einsatz von Magic Lantern (immerhin gibt es neben RAW Video nun auch Fokus Peaking sowie Zebra um mal die für mich wichtigsten Videofunktionen zu nennen), aber da die 6D nur einen langsamen SD-Controller verbaut hat, kann man in RAW bei hoher Auflösung nur kurze Clips aufnehmen (Aufnahme bricht ab, wenn der interne Puffer voll ist) – für mich nicht akzeptabel.

All das hätte ich noch mit einem externen HDMI Rekorder umschiffen können, wenn… Ja WENN die von mir verwendeten Gehäuse einen cleanen, unkomprimierten HDMI 10Bit Ausgang hätten, aber auch hier kann (oder will?) Canon nur eine kastrierte Version anbieten, die vielleicht für einen externen Monitor taugt, aber sicher nicht für einen HDMI Rekorder.

Dazu kommt noch die aktuelle Preisgestaltung bei Canon, der ich leider immer weniger abgewinnen kann. Kostete die 5D Mark II bei Markteinführung noch 2249 Euro, so verlangte Canon für die Mark III happige 3299(!) Euro – für mich absolut nicht nachvollziehbar, weshalb ich mich Ende 2013 auf für die 6D und bewusst gegen die 5D Mark III entschieden hatte. Als weiter Beispiele könnte ich die Preisgestaltung diverser Neuerscheinungen im Objektivbereich nennen, aber das spare ich mir – gut für Sigma, denn mit der ART-Serien ist ihnen eine sehr gute Objektiv-Linie gelungen, welche qualitativ wie auch preislich mehr als überzeugen kann und mittlerweile bis 85mm alle wichtigen Brennweitenbereiche lichtstark abdeckt.

Was wird

Ok, das Thema Canon ist beendet, aber was soll folgen?

Das steht noch nicht so ganz fest, auf jeden Fall wird das neue System keinen Spiegel mehr besitzen. Warum?

Meiner Meinung ist das Spiegelprinzip ein Dinosaurier, der nicht mehr sehr lange zu leben hat (Sonderfälle in der Fotografie mal ausgenommen). Gerade in Bezug auf die Filmerei ist ein Spiegel nur hinderlich.

Beispiel gefällig ? Gerne : Während man bei einer Spiegelreflex beim filmen auf das LiveView Display angewiesen ist, kann man bei Spiegellosen mit elektronischen Sucher auch bei hellster Sonne problemlos was erkennen und ordentlich arbeiten.

Dazu sind Spiegelreflex-Bodys bauartbedingt (aus heutiger Sicht) zu groß und schwer, was ich bei Video aber nicht gebrauchen kann (mein Ronin M wiegt schon 2kg, da darf die Kamera gerne etwas leichter ausfallen 😉 ). Und das Argument „groß = besser = Profi“ zieht mMn nur bei Leuten, die noch nie professionell Fotografie betrieben haben.

Ok, wie gesagt, meine Zukunft ist spiegellos und damit fallen Canon wie auch Nikon raus, denn die beiden großen Hersteller haben im spiegellosen Bereich einfach nichts Vernünftiges im Angebot – und das wird wohl auch in naher Zukunft so bleiben (kleiner Seitenhieb : Nokia hat auch den Smartphone-Markt vom hohen Ross aus ignoriert – wie es endete, sollte ja jedem bekannt sein).

Gesucht wird also ein System, welches das Thema Video sehr gut umsetzt aber auch für Fotos bei Bedarf eine ansprechende Qualität liefert.

Welche Wahl bleibt also?

Fuji X-System – Tolle Bildqualität mit APS-C, aber der Videobereich wird vom Hersteller leider zu stiefmütterlich behandelt. Next!
Olympus MFT Ich hatte bereits die OM-D und war begeistert. Theoretisch haben die großen Olympus Gehäuse mit ihrem 5 Achsen Stabilisator beste Voraussetzungen für die Filmerei, aber leider lassen die Bitraten (20 MBit bei FullHD? Hallo? ) sowie nicht vorhandene 4K Unterstützung in meinen Augen die nötige Konsequenz vermissen. Next!

Bleiben noch zwei große Hersteller auf dem Markt der Systemkameras übrig :

Panasonic MFT – Die GH4 ist als Videomaschine bestens beleumundet, neben großen Bitraten (bis zu 200MBit) und 60FPS FullHD Aufnahmen (im SlowMo Modus sogar mit 96(!) FPS) gibt es 4K Rekording „out of the box“, qualitativ sehr gute Codecs, spezielle Cine-PictureStyles, einen vollwertigen, unkomprimierten 10Bit (8:2:2) HDMI Ausgang, Fokus Peaking, Zebra, ein abgedichtetes Gehäuse mit Magnesiumkern, Fokuspunkt setzen über Touchscreen, Klapp- und schwenkbarer Monitor uvm.
On Top gibt es „nebenbei“ noch sehr gute Fotos in 16MP Auflösung.
Wenn es einen Haken gibt, dann ist es der MFT typische Crop-Faktor von 2 (bei 4K Aufnahme sogar 2,3) welcher das Freistellen bei Portraits etc. erschwert. Ich schreibe absichtlich erschwert und nicht verhindert, denn wenn man etwas Geld in die Hand nimmt bekommt man Festbrennweiten mit einer Offenblende mit 0.95 (manueller Fokus, siehe auch Test bei Steve Huff  ) oder auch 1.2 (Autofokus, , siehe auch Test bei Steve Huff  ) – spätestens mit solchen Objektiven ist das Thema dann vom Tisch.
Sony A-Mount – Wenn es eine Firma gibt, die in den letzten Jahren für ordentlich Furore gesorgt hat, dann Sony. Hochauflösende Vollformat-Sensoren ohne Spiegel in einem kompakten Gehäuse? Kein Problem für Sony.
Kommt das Thema Video zum Tragen, fällt der Fokus sofort auf die a7s, denn neben der theoretischen 4K Fähigkeit (4K Aufnahmen sind nur mit einem externe Rekorder möglich – ?? ) sind es die HighIso Fähigkeiten, die die Kamera jetzt schon zum Legendenstatus verholfen haben. Dazu gibt es zeitgemäße Videofeatures und Frameraten, garniert mit qualitativ hochwertigen 12MP Fotos. Die angebotenen Objektive sind aktuell sehr überschaubar und meist auch nicht gerade günstig, aber hier wird sich in absehbarer Zeit noch einiges ändern – da bin ich mir sicher.

Für mich fällt die Wahl des zukünftigen Systems also auf Sony oder Panasonic, da bin ich mir aber noch nicht ganz im Klaren. Mal schauen, wer am Schluss das Rennen macht

PS : Falls sich doch noch ein Objektiv-Review für Canon ankündigen sollte, habe ich jederzeit Zugriff auf passende Gehäuse 😉

6 Antworten auf „Good Bye Canon“

Hallo Jörg,
da kannst du Recht haben – kenne mich mit Sony (noch?) nicht aus 😉 Die A7RII ist preislich aber jenseits von Gut&Böse, da würde ich dann doch eher die A7S nehmen. Btw gibt es genug Kameras unter 1000Euro, die 4K auf SD schreiben, von daher wundert es mich, das es die A7S eben nicht kann (gerade zu dem Preis). Und ein Shogun treibt den Preis nochmal deutlich in die Höhe (auch wenn das Teil mal extremst geil ist)

Moin,
das würde ich so nicht sagen, denn es kommt immer drauf an, welche Kameras miteinander verglichen werden. Mag sein, das die A7 ähnlich groß ist wie eine DSLR, ich würde aber mittlerweile die A7 jeder DSLR vorziehen 🙂

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