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Rezension : Licht und Beleuchtung in der People- und Portraitfotografie von Friedrun Reinhold

Das Buch „Licht und Beleuchtung in der People- und Portraitfotografie“ handelt von der richtigen und qualitativ hochwertigen Lichsetzung bei der Menschenfotografie. Der (mir bis zur Lektüre des Buches unbekannte) Fotograf kommt aus der Portraitfotografie und betreibt selber mehrere Fotostudios.

Wer mehr über den Autor Friedrun Reinhold und sein Schaffen erfahren möchte, sollte mal auf seiner Homepage vorbeischauen – es lohnt sich!

Zurück zum Buch:


Nach einer einseitigen  Einleitung geht es gleich inhaltlich zur Sache. Das Buch ist (vom Vorwort und Index einmal abgesehen) in neun thematisch aufeinander aufbauende Kapitel unterteilt, die jeweils mit einem ansprechenden Zitat eingeleitet werden.

Kapitel 1 – Licht ist DAS Medium für Fotografen

Vom Umfang würde ich das Kapitel (eine Seite) nicht als eigenständiges Kapitel sehen, aber gut. Inhaltlich weist der Autor hier auf die Wichtigkeit des richtigen Lichtes und dessen Auswirkung auf das fertige Foto hin.

Kapitel 2 – Was ist Licht?

Ein sehr theoretisches, wenn auch informatives Kapitel, welches das Verständnis für Licht und dessen Unterschiede wecken und schärfen will. Friedrun Reinhold erklärt nach einem kurzen Abriss, was Licht (physikalisch betrachtet) eigentlich ist über die diversen Lichtquellen (Sonne, Halogen, Blitzlicht) auf und erläutert deren Besonderheiten. Zum Ende hin werden noch techn. Details von Blitzgeräten wie die T0,5 und Farbverschiebungen und deren Ursachen erörtert.

Kapitel 3 – Das eigene Studio

Ein sicherlich nicht unwichtiges Thema, auch wenn der Hobbyist (wenn er nicht grade das nötige Kleingeld übrig hat) eher ein Studio im heimischen Keller einrichtet anstatt richtige Räumlichkeiten anzumieten. Sehr nützlich hingegen die Tipps zum Thema „nützliches Basis-Zubehör im Studio“.

Kapitel 4 – Die Belichtungsmessung

Die Empfehlung des Autors tendiert (wie schon im Buch von Michael Gelfert über Fashion Fotografie) klar in die Richtung, einen Belichtungsmesser zu benutzen – Profis eben,
Sicherlich kann man auch das kamerainterne Histogramm benutzen, nur muss man sich so an die richtige Belichtung herantasten und spätestens wenn mehrere Lichtquellen ins Spiel kommen wird es schnell unübersichtlich. Ich habe mir selber bei Ebay einen (gebrauchten) Belichtungsmesser gekauft und möchte diesen nicht mehr missen.

Kapitel 5 – Die Lichtsysteme

Hier geht es um die verschiedenen Hersteller auf dem deutschen/internationalen Markt, die den Profibereich mit Blitzen, Lichtformern etc. beliefern und stellt die Fimen sowie deren Philosophien kurz vor.

Kapitel 6 – Lichtformer

Nun geht es los mit der Licht Praxis. Anhand eines Kunstkopfes werden unterschiedliche Lichtfomer der Firma Profot betrachtet und erläutert. Die Ckarakteristik des gewählten Lichts / des Lichtformers lässt sich auf dem Kunstkopf schön erkennen, der Schattenwurf zeugt von der Härte des Lichtes.
Während neben den Lichtformern die „üblichen Verdächtigen“ (Reflektor, Snoot, Dish etc) vorgestellt werden, werden auch spezielle Blitze und Lichtformer der Fa. Profoto vorgestellt. Das ist auf der einen Seite sehr interessant, macht aber auf der anderen Seite die später mit diesem Equipment vorgestellten Setups für den nicht Profoto-Besitzer schwer reproduzierbar.

Kapitel 7 – 16:1 16 Lichter und eine Person

Setups, Setups und noch mehr Setups – 16 an der Zahl (wie der Kapitelname bereits vermuten lääst). Was als erstes auffällt sind die von Hand illustrierten Setup-Skizzen. Das wirkt (gegenüber den digital erstellten Übersichtsgrafiken) individuell, ist aber nicht immer auf den ersten Blick verständlich. Ein Striplight sieht so z.B. einem goldfarbenen Reflektor sehr ähnlich. Durch die ergänzenden Texte bleibt aber keine Frage offen, es sorgt halt teilweise auf den ersten Blick schon einmal für Verwirrung.
Am Look wird eigentlich alles abgehandelt, von schmeichelnden Multiblitz Portrait bis zum kontraststarken Charakterportrait, was jede Unebenheit und Fältchen zum Vorschein bringt. Der Auto bdient sich bei den Setups unterschiedlicher Lichtformer wie auch Lichtquellen (von 1 bis 3 Blitzen ist alles dabei) sowie heller und dunkler Hintergründe. Die Setups bedienen sich keines speziellen Fotostudios, sie sind (einem größeren Raum mit freiem Platz) auch in einem Wohnzimmer o.ä. Umsetzbar – ideal für den Amatuer, der sich bis jetzt vor dem Kauf eines Hintergrundsystem gescheut hat. Ganzkörperaufnahmen sind so natürlich nicht möglich, sehr wohl aber Oberkörper- und Portraitfotos.

Kapitel 8 – Praxis on Location

Der Autor liefert in diesem Kapitel satte 18 Lichtsetups ab. Wie der Name des Kapitels vermuten lässt, finden die Shootings hier nicht im Studio statt, sondern „on Location“, was in diesem Falle auch Outdoor People- und Portraitfotografie beinhaltet. Die meisten der von Reinhold vorgestellten Setups sind eher von geringen Hardware-Aufwand (das ganze Equipment will ja auch transportiert werden), es werden aber auch Setups mit bis zu fünf Blitzen vorgestellt. Eher unüblich (aber meiner Meinung nach dennoch sinnvoll) in einem Buch über die Blitzfotografie sind auch die zwei Setups, die sich nur dem natürlichen Licht (gelenkt mittles Reflektoren) bedienen. Besonders Pfiffig fand ich das Setup mit der gelben Neonröhre im Hintergrund. Grad solch kleine pfiffige Ideen lassen ein normales Foto schnell einzigartig und besonders erscheinen.

Kapitel 9 – Studio

Weiter geht es mit weiteren 27 Setups in Studioumgebung. Der Autor rät wieder dazu, nicht Vorhandenes (selbst wenn gute Ergebnisse garantiert sind) immer und immer wieder zu nutzen, sondern zu experimentieren, lichttechnisch kreativ zu sein und auch einmal außergewöhnliches zu probieren. Das immer professionellere (und damit deutlich teuere) Equipment sollte nicht vom Nachahmen mit kleinen Studioblitzen oder gar Aufsteckblitzen abhalten. Ein wie ich finde gelungenes Abschlusskapitel für dieses Buch, welches noch einmal die unterschiedlichsten Facetten der People- und Portraifotografie veranschaulicht.

Mein Fazit zum Buch „Licht und Beleuchtung in der People- und Portraitfotografie“ von Friedrun Reinhold

Ein Buch rund um das Thema Lichtsetzung in der People- und Portraitfotografie. Auch ein gutes?

Ich sage ja, denn die teilweise (vom Aufbau her) recht simplen Setups erzeugen doch hochwertige Ergebnisse und das Ganze nicht selten ohne ausufernde Materialschlacht.
Was mir nicht ganz einleuchten will ist, warum der Autor teilweise für eine einzelne Seite ein eigenes Kapitel aufgemacht hat.  Klar, thematisch macht das durchaus Sinn, durch den geringen Umfang wirkt es dennoch ein wenig verloren. Auch sind die Setup Illustrationen wie weiter oben im Text bereits erwähnt nicht immer auf den ersten Blick erkennbar – die Illustierung mittles Piktogramme  (vom Computer) hätten hier wohl einen besseren Überblick möglich gemacht..
Genug der Kritik, dem ambitionierten Foto Ein- und Aufsteiger bietet das Buch insgesamt 61 praxisgerechte Setups, die sich zum Teil auch mit wenig Equipment (im einfachsten Fall einem Reflektor) „nachbauen“ lassen. Weiterhin bieten die gezeigten Setups eine hervorragene Basis für darauf aufbauende Lichtexperimente, wozu der Autor ausdrücklich ermutigt – denn seiner Aussage ist nichts schlimmer als nicht zu experimentieren und Neues zu probieren (auch wenn es mal nach hinten los geht).

Das Buch ist im mitp Verlag erschienen, kostet 39,95 und gibt es z.B. bei Amazon*.

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