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Buch Rezension „Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos“

Heute möchte ich mal ein (in meinen Augen) sehr lesenswertes Buch zum Thema Stockfotografie vorstellen. Autor ist der Fotoproduzent Robert Kneschke, der seit nunmehr 4 Jahren in diesem Bereich der Fotografie tätig  ist und damit auch sein Einkommen bestreitet.

Robert betreibt nebenbei auch einen sehr bekannten Blog zum Thema Stockfotografie, auf dem er regelmäßig über aktuelle News aus der „Stockszene“  berichtet, aber auch regelmäßig Einblick in seinen Alltag gewährt und mit guten Tipps wahrlich nicht geizig ist. Dort habe ich bereits Ende November 2009 in einer Vorankündigung von diesem Buch erfahren und gleich bei Amazon vorbestellt

Vorab : Was ist Stockfotografie ?

Wikipedia schreibt dazu : Stockfotografie ist ein Bereich der Fotografie, bei dem Bilder auf Vorrat („to have in Stock“ – „auf Lager haben“) produziert werden, um sie dann an Kunden zu verkaufen, die entweder keine Zeit oder zu wenig Geld haben, um einen Fotografen für das gesuchte Bild zu beauftragen. Das Gegenteil der Stockfotografie ist demnach die Auftragsfotografie.
Die vorproduzierten Fotos werden meist über Bildagenturen vertrieben und verkauft.“

Ich habe mich vorher nie wirklich mit diesem Thema auseinandergesetzt, bin aber immer neugierig was andere Facetten der Fotografie betrifft. Andere Bücher zum Thema Stockfotografie hatte ich vorher nicht gelesen. Für den Preis von 25€ erhält man über 400 Seiten gefüllt mit vielen Informationen – nur bringt es dem Leser auch was?

Die Kapitel des Buches sind in zwei (durchaus logische) Hauptabschnitte, einmal „Fotos machen“ und „Fotos verkaufen“ unterteilt.

Fotos machen

Das Buch fängt mit der richtigen Fotohardware an, geht aber dabei nicht zu tief in die Materie rein (dafür gibt es aber auch zig andere Bücher).  Für den absoluten Fotoeinsteiger sicherlich keine erschöpfende Informationsquelle, für den erfahrenen Hobbyfotografen aber ausreichende Informationen, was man haben muss und/oder haben sollte, wobei auch Alternativen genannt werden. Robert neigt dabei aber nicht zu Verschwendungssucht nach dem Motto „je teurer desto besser“, sondern gibt auch Budget-Tipps (z.B. die 50mm Festbrennweite von Canon für rund 100€) , welche bereits ansehnliche und stocktaugliche (Foto-)Ergebnisse ermöglichen.
Danach geht es an Grundlegendes wie Gestaltungsregeln in der Fotografie und welche Motive beliebt und auch gefragt sind.  Auch die rechtlichen Grundlagen (Modellvertrag etc.) kommen nicht zu kurz und werden eingehend Beleuchtet. Die Detailverliebtheit des Autors merkt man an jeder Stelle – so widmet Robert z.B. den Requisiten, Model-Suche und den Locations jeweils ein eigenes Kapitel. Für eine gelungene Abrundung sorgen diverse Checklisten, welche immer zwischendurch eingebracht werden.

Fotos verkaufen

War bis jetzt alles „nur Spaß“ und im Ablauf mit einem normalen Fotografen vergleichbar, beginnt jetzt der Ernst (die eigentliche Arbeit), der Verkauf des (hoffentlich gut) gemachten Fotos. Angefangen mit der Nachbearbeitung und Auswahl der Fotos am PC (die sog. Postproduktion) über die Verschlagwortung (unter welchen Begriffen das Foto später bei der Bildagentur zu finden ist), der Auswahl der richtigen Bildagentur bis zum Marketing wird wirklich nichts ausgelassen und (aus meiner Sicht) jeder noch so kleine Aspekt beleuchtet. Mit der erfolgreichen Einstellung des Fotos bei der Bildagentur ist es aber nicht getan, Robert schreibt auch über die Wichtigkeit von Werbung und Statistiken, die man führen sollte. Die Detailverliebtheit zum Thema geht so weit, das evtl. auftretende Berufserkrankungen, wie auch sinnvolle Versicherungen für den Fotografen angerissen werden.
Wer jetzt der Meinung ist, Stockfotografie ist genau das richtige um nebenbei etwas Geld zu verdienen, der findet im Kapitel „Gewerbe und Steuern“ Tipps und Ansätze, wie die Selbstständigkeit (oder die nebenberuflichen Einkünfte) am besten anzugehen sind – Stichwort Steuererklärung.
Grade der zweite Teil mag beim Lesen zu großer Ernüchterung führen und wirkt auf den einen oder anderen Leser abschreckend/demotivierend. Das ist dem Autor durchaus bewusst, aber es ist ihm wichtig, auch die möglichen (rechtlichen) Knackpunkte aufzuzeigen und eine gewisse Bodenständigkeit (grad was das Verkaufen betrifft) zu vermitteln, anstatt alles durch die rosarote (und naive) Brille zu berichten. Ich sehe das genauso, denn es bringt nichts, Goldgräberstimmung zu vermitteln und dann die Leser später auf die Nase fallen zu lassen.
Stockfotografie ist halt auch nur Business mit vieeeel Konkurrenz.

Und falls nach dem Lesen des Buches immer noch Fragen offen sind, kann man sicherlich Robert eine nette Email schicken. Meine Fragen wurden immer zügig beantwortet 🙂

Zum Buch selber : Das Layout ist klar strukturiert, die Schrift ist dank der Größe gut und ermüdungsfrei lesbar. Robert schreibt sachlich, aber jederzeit verständlich ohne inflationären Einsatz von Fremdwörtern. Die Beispielfotos sind (bis auf die im Anhang) alle in schwarz/weiß gehalten, was für den Zwecke der Anschauung aber kein Nachteil ist.

Mein Fazit zum Buch „Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos“

Ich finde es immer toll, wenn erfolgreiche Fotografen wie in diesem Fall hier Robert Kneschke gnadenlos aus dem Nähkästchen plaudern und so ihr angesammeltes Wissen weitergeben. Selbst wenn man keine Stockfotos produzieren möchte, so gibt das Buch doch Aufschluss über die Arbeitsweise und vor allem über die Arbeit, die über das reine Fotografieren hinaus geht. Auch wird das Thema Stockfotografie entzaubert , denn das schnelle Geld für wenig Arbeit winkt in diesem Bereich auf keinem Fall. Mir brachte dieses Buch wertvolle Einblicke in einen Bereich der Fotografie, der mir bis jetzt verschlossen war. Ich für meinen Teil bereue den Kauf nicht einen Moment.

Das Buch kostet 24,95€ und gibt es z.B. bei Amazon*

* Affiliate-Link (Ich bekomme bei Kauf eine kleine Provision, ihr zahlt nicht mehr)

Eine Antwort auf „Buch Rezension „Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos““

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