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Poor man´s Porty – Jinbei DM-250 + Mustek Powermust 800 USV

Mein Paket aus Holland ist angekommen und zusammen mit einer USV ergibt das eine portable, funktionierende Blitzanlage mit ordentlich Leistung…

Poor man´s porty – Die Vorgeschichte

Der Gedanke, einen Studioblitz mit einer USV (=Unterbrechungsfreie Stromversorgung, versorgt normalerweise PCs bei Stromausfall mit 230V) zu „verpaaren“ geisterte mir schon länger im Kopf rum und im Internet finden sich viele Erfahrungsberichte, die schon vor knapp einem Jahr den Wunsch in mir nach so einer Anlage entfachten. In diesen Forenthreads steht aber auch, das es mit so manchen (modernen) Studioblitz Probleme im Zusammenhang mit einer USV gibt (manche sprachen gar von Blitzen, die deutlich erkennbar geraucht haben).
Nun hat vor einiger Zeit Ekech in seinem Blog einen Jinbei DM-150 erfolgreich mit einer USV der Marke Mustek gekreuzt. Das hat in mir wieder den Wunsch geweckt, den Studioblitz (den ich ja eh vor hatte zu kaufen) mit einer USV mobil zu machen. Und da die Jinbei Blitze eh ein gutes P/L Verhältnis haben (und es viele zufriedene Nutzer gibt) war ich (wieder einmal) infiziert.
Btw : Der Name „poor man´s porty“ stammt ebenfalls von Ekech und trifft den Nagel voll auf den Kopf. Da ich die Bezeichnung 200% passend finde, habe ich sie gleich übernommen 🙂

Die USV – Mustek Powermust 800

Die Mustek USV ist recht kompakt gebaut und greift im Falle des 230V Netzausfalls auf einen eingebauten 12V 9Ah Bleiakku, wie man ihn auch in Alarmanlagen findet, zurück und liefert am Ausgang 800VA. Die USV gibt es mittlerweile nicht mehr neu zu kaufen, bei Ebay findet man aber Gebrauchte mit (begrenzter) Garantie für rd 50€. Zum Kaufpreis sollte man aber noch 10-20€ (je nach Hersteller) für einen neuen Akku zurechnen. Der Akku meiner USV ist auf jeden Fall breit und muss getauscht werden.
Laut Hersteller wird eine „sinusähnliche“ Wellenform am 230V Ausgang aus der 12V Batteriespannung erzeugt. Ein Blick auf ein Oszi (im Leerlauf) zeigt aber, das „sinusähnlich“ doch sehr weitgefasst ist.
Drei Leuchtdioden informieren über den aktuellen Zustand des Gerätes (230V Betrieb, Akkubetrieb, Fehler). Ein Summer meldet sich regelmäßig bei Akkubetrieb zu Wort – ein nachgerüsteter Schalter vor dem Summer kann nun bei meiner Powermust 800 ggf. für Ruhe sorgen.
Die USV ist natürlich nicht wasserdicht und sollte daher auch nur bei trockenen Wetter und nicht auf feuchten Boden (sondern z.B. auf einer dickeren Isomatte) eingesetzt werden. Generell sollte immer die elektrische Sicherheit an erster Stelle stehen!
Ich habe mir eine Umhängetasche bei Aldi gekauft, wo die USV reinpasst. Diese Tasche kann wiederrum an das Stativ gehängt werden und erhöht nebenbei die Standfestigkeit.
Der Vollständigkeit möchte ich noch erwähnen, das es die Powermust auch in größeren Versionen (1000VA, 1400VA und 2000VA) gibt. Ob diese aber auch mit Blitzen zusammenarbeiten, kann ich nicht garantieren.
USV´s anderer Hersteller (die Geräte der Firma Trust sollen angeblich ähnlich/baugleich denen von Mustekt sein) funktionieren unter Umständen auch mit Studioblitzen. Wichtig ist auf jeden Fall, das sich die USV ohne 230V Netzversorgung einschalten lässt (geht nicht bei jeder)!

Der Blitz : Jinbei DM-250

Die technischen Daten des Jinbei Blitz´ habe ich ja bereits in einem anderen Artikel erwähnt.
Ich wollte unbedingt einen Jinbei aus der DM Serie haben. Warum? Weil der Ekech den „kleinen“ , die 150Ws  Version bereits positiv mit der Mustek getestet hatte und ich keine Lust auf Experimente und ggf defekte Blitzköpfe hatte. Der DM-150 geht schon für 69€ beim Holländer über den Ladentisch, die nächst größere (und größte) Version mit 250Ws (DM-250) kostet gleich 99€. 30€ mehr für nicht mal eine Blende mehr Blitzleistung? Teuer erkauft, ich weiß, da ich aber im mobilen Einsatz vermehrt mit einem Beauty-Dish arbeiten möchte (der auch ca 1Blende an Leistung schluckt) wollte ich doc das „Maximum“ an Leistung haben, da ich auch gegen die Sonne bestehen wollte.

Poor man´s porty : Mustek Powermust 800 und Jinbei DM-250

Als beides bei mir per Post eingetroffen war, musste ich natürlich gleich mal testen, ob

  • Die Powermust 800 mit dem Jinbei Blitz harmoniert
  • Die USV auch den Jinbei DM-250 versorgen kann
  • Der Jinbei DM-250 reicht, um die Sonne runterblitzen zu können

Und das kam bei raus (Av Modus, 1/50, F22, ISO 50):

Die ersten Erkenntnisse zum Low Budget Porty :

Ich hatte nicht wirklich die Zeit (Kinder sind immer ungeduldig) um mich in Ruhe den Einstellungen zu widmen. Ich habe im AV-Modus fotografiert. Hätte ich in M fotografiert und bei 1/200 gearbeitet, hätte ich die Sonne noch weitaus besser in den Griff bekommen.

  • Die 250Ws vom Jinbei DM-250 mit Dish reichen, um (in einer Entfernung von ca 1,5m) mit voller Leistung mittels Dish gegen die direkte Sonne zu blitzen.
  • Mein Akku (der in der USV bei Lieferung verbaut war) ist fertig. Wirklich viele Blitze (15-20 schätze ich) konnte ich der Powermust 800 nicht entlocken. Da muss was neues her. Dann werde ich auch noch einmal testen, was ein neuer Akku an Blitzauslösungen (Jinbei DM-250, volle Leistung) zu Stande bringt.
  • Das Canon 50mm 1.4 USM neigt bei direktem Gegenlicht zu Flares (siehe Foto), was keine Überraschung war
  • Gegen die Sonne kann man im Sucher mal an techn Informationen (Blende, Verschlusszeit) GAR NICHTS erkennen.
  • Damit der AF richtig auf das Model fokussieren kann, muss die Sonne per Hand abgeschattet werden

Das wars erstmal zum (meines Wissens nach) günstigsten Möglichkeit, einem Studioblitz den mobile Einsatz beizubringen. Das Ganze kostet (inkl neuem Akku) rd 170€ – konkurrenzlos wie ich finde (dafür bekommt man grad mal nen kleinen Marken-Aufsteckblitz, aber ohne die Power). Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten (auch was „richtige“ Shootings betrifft)

12 Antworten auf „Poor man´s Porty – Jinbei DM-250 + Mustek Powermust 800 USV“

aber für den preis kannste dir doch nen aufsteckblitz holen mit funkauslöser! der reicht auch um gegen die sonne zu kommen(ohne lichtformer) aber der funktioniert 100pro und hat mehr als nur n paar auslösungen

aber cool das du alternative wege suchst

LG Ben

Hallo Ben,
sicherlich bekommst für das Geld auch einen (nicht TTL fähigen) Aufsteckblitz, der aber bedingt einige Probleme mit sich zieht…begrenztes Angebot an Lichtformern, stark begrenzte Leistung, geringe Abstrahlfläche etc… Ich habe ja 3 manuelle Aufsteckblitze und nutze die gerne, aber ein Studioblitz ist (auch Outdoor) schon was anderes. Du nutzt doch auch deine Walimexe draussen 😉

Nein, mit dem Aufsteckblitz kommt man nicht gegen die Sonne an. So wie auf dem Bild auf jeden Fall nicht.

Ein SB80 hat etwa 100Ws bei voller Leistung, ein Alienbee800 schon 320Ws, ein AB1600 sogar 400Ws. Man bräuchte also etwa 3 SB80 um überhaupt in dieselbe Region zu kommen.

Bin auf weitere Bilder gespannt!
gruß Hannes

Man kann mit zwei Aufsteckblitzen die Sonne indirekt niederblitzen, siehe http://www.youtube.com/watch?v=tQKqj4W0QWI
Aber direkt gegen die Sonne…Da braucht es schon mehrere Aufsteckblitze, und die sind (selbst wenn es Yongnuos sind) teurer als ein Jinbei DM-25 und ne Mustek USV 😉

Hallo Micha,
gute Frage,das habe ich leider nie getestet. Das Problem war, das die Powermust bei voller Leistung des DM-250 ab und zu „ausgestiegen“ ist – danach einmal aus/eingeschaltet und es ging wieder.

Da ich dann Fotografie als Dienstleistung angeboten habe, wollte ich dem Kunden keine „Bastellösung“ zumuten, wirkt halt nicht sehr professionel. Ich habe mir dann den Jinbei Freelander zusammen mit dem anderem Kopf (wg Bowens Bajonett) gekauft.

Danke Daniel, deine Lösung sah aber immerhin interessant aus. Stichwort „Was nicht ist, ist möglich.“
Die mobile Systeme wie FL-500 und jetzt DC-600 und DC-1200 sind eigentlich der Grund, dass ich hierhingefunden habe, und das Geld würde mir noch reichen.. 🙂 Da muss ich mich aber erst noch mal weiter rumlesen.

Den 500er Freelander gibts zZ im Ausverkauf zum Knallerpreis (200€) – ich war mit dem FL sehr zufrieden.
Den DC-600 habe ich auch im Auge (gescheites Einstelllicht, kompakter gegenüber dem FL-500 und abgedichtetes Gehäuse), aber deutlich teurer (550€), keine ganze Blende heller (ca 1/2 Blende sollte gegenüber dem FL-500 drin sein) und sehr filigran wirkende Blitzköpfe (sehen nicht so stabil aus, wenn auch sehr kompakt)

Noch mal Danke, Daniel, einen FL-500 steht mittlerweile im Wohnzimmer – Auspacken muß ich das Teil allerdings noch. Jetzt will ich erst mal testen, und dann mal schauen, ob ich einen 2. Blitzkopf dazuschalten kann.

Hallo Micha,
für den aufgerufenen Preis kannst du echt nichts falsch machen. Du kannst wohl zwei Köpfe parallel schalten, die Leistung verteilt sich dann halt 1:1 auf die beiden Köpfe. Die benötigten Stecker hab ich mal von Hirschmann bei Reichelt Elektronik gesehen und Kabel sollte auch nicht die Welt kosten. Ansonsten schau mal im DSLR-Forum, da gibts auch nen Thread zum FL-500 (auch wenn er leider an einigen Stellen extrem zugemüllt ist).

Viel Spaß 🙂

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