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Test : Canon EF 50mm 1.4 USM

Mittlerweile sind die ersten Wochen mit dem Canon System vergangen und es wird Zeit, einen kleinen Testbericht zur lichtstarken Festbrennweite von Canon zu schreiben. Das Canon EF 50mm 1.4 USM kostet ca 330€ und es kommen noch ein paar Euro für eine Streulichtblende hinzu.

Lieferumfang : Canon EF 50mm 1.4 USM

– Objektiv
– Front- und Rückdeckel
– ein wenig Papier (Anleitung, Garantieschein…. )

Haptik : Canon EF 50mm 1.4 USM

Man sieht und merkt sofort, dass es sich um ein Objektiv im Kunstoffgehäuse handelt, Canon versucht in der Beziehung erst gar nicht, andere Materialien vorzugaukeln. Im Gegensatz zu den L Objektiven von Canon wirkt es schon günstig, aber nie billig. Das Objektiv besitzt ein Metallbajonett und ist nicht gegen Schmutz und Spritzwasser geschützt (abgedichtet).

Bedienung: Canon EF 50mm 1.4 USM

Es gibt einen Schalter zur Umstellung zwischen Manuellfocus (MF) und Autofocus (AF). Wenn der Ultraschallmotor scharf stellt, kann nicht per Fokusring nachgestellt werden (AF mit manueller Schärfepriorität). Der Fokusring läuft gut mit einem von mir positiv empfundenen leichten Widerstand, könnte aber breiter sein.

Fokussierung Canon EF 50mm 1.4 USM

Der eingebaute Ultraschallmotor fokussiert schnell und leise, im Zusammenhang mit meiner 5D immer treffsicher, auch bei sehr schlechten Lichtverhältnissen. Das Objektiv ist innenfokussierend, es gibt daher keine außen sichtbaren drehenden Teile. Der Tubus fährt beim fokussieren je nach Fokuseinstellung bis 1cm nach vorne.

Optik Canon EF 50mm 1.4 USM

Das 50mm läuft an meiner Kamera (EOS 5D) zur Höchstform auf. Durch die hohe Lichtstärke von 1.4 kann man selbst bei übelstem Schummerlicht (mit erhöhter ISO) fotografieren und auch die Freistellung (grad im Zusammenhang mit Vollformat Kameras) ist einfach klasse. Die Schärfe stellt mich rundum zufrieden, der Ultraschallmotor ist leise und schnell und auch Verzerrungen sind nicht wirklich zu erkennen. Was mir aber aufgefallen ist, es bilden sich in Extremsituationen schon mal „Chromatische Aberration“ (=CA´s) bei extremen Hell/Dunkelkonstrasten (an den Kanten). Das lässt sich aber ohne Probleme am PC korrigieren (z.B. mit Canons DPP Software – liegt jeder DSLR von Canon bei)

Den einzigen Nachteil, (neben den CA´s) den ich hier auch nicht verschweigen will, ist die fehlende Streulichtblende (auch Gegenlichtblende genannt). Die muss für richtig Geld extra gekauft werden. Da zeigt die Konkurrenz ganz klar, das in dieser Preisklasse ein Centartikel (in der Produktion) wie die Streulichtblende einfach zum Lieferumfang dazugehört. Sparen (bis 60%) kann man hier, wenn man auf Modelle von Drittanbietern zurückgreift (habe ich auch gemacht).

Mein Fazit zum Canon EF 50mm 1.4 USM

Die Vorteile überwiegen ganz klar. Das Canon EF 50mm 1.4 USM bietet einen schnellen, leisen Autofocus, kaum Verzerrungen, ist lichtstark und ist super scharf bis in die Ecken (auch an Vollformat) – so stelle ich mir eine sehr gute Festbrennweite vor. Wem das 50mm 1.8 nicht scharf, lichtstark und schnell genug, aber das 50mm 1.2L einfach zu teuer ist, der wird mit diesem Objektiv (so wie ich) seine helle Freude habe.

14 Antworten auf „Test : Canon EF 50mm 1.4 USM“

Interessanter Artikel, überleg mir auch schon länger vom 1.8er aufs 1.4 umzusteigen
Eine Frage hätte ich aber schon, wenn das objektiv innenfokussiert ist, wie kann der Tubus dann bis 1cm rausfahren?
Mein Sigma 17-70 ist auch Innenfokussiert und da dreht sich nur der ring, da kommt nichts raus
oder hab ich mich da verlesen?

@ABehr : Hm, gute Frage. Für mich bedeutet aussenfokussierend, das sich sichtbar ein äußerer Teil des Objektives dreht und auch die damit angeschraubt Streulichtblende (z.B. war das bei meiner D40 + 18-55mm Kit Objektiv so).
Innenfokussierend ist für mich, das sich außen nichts dreht und die Streulichtscheibe (GeLi) stillt steht. Das was rausfährt (ist in diesem Fall ja was von „innen“) hat für mich damit nichts zu tun. Beim 1.4. fährt innen was raus, das sieht man aber nicht wenn die Streulichtblende montiert ist. Diese übrigens verharrt an ihrer Position (fährt nicht vor/zurück)
Mag aber auch sein, das ich falsch liege, dann möge man mich berichtigen

Bei einem Innenfokus werden nur innere Linsen (also weder die vordere noch die hintere Linse) bewegt, bei einem Rearfokus die letzte Linsengruppe.

Siehe etwa den Canon Technology Room zu diesem Thema:
http://www.canon.com/camera-museum/tech/room/inner.html

Dann gibt es Objektive bei denen sich die vordere Gruppe verschiebt (etwa das 18-55 Kit Objektiv) und andere bei denen das gesamte Linsensystem verschoben wird (üblich bei vielen Festbrennweiten/Makroobjektiven oder manuellen M42 Festbrennweiten). Das 50/1.4 ist kein Innenfokus sondern fällt in die letzte Kategorie.

Das hat auch nichts damit zu tuen ob sich die vordere Linse dreht, oder die Streulichtblende dreht/bewegt. Bei meinem Sigma 24-70/2.8 bewegt sich sowohl mein Zoomen als auch beim Fokusieren die vordere Linse (also front-fokusiert), aber sie dreht sich nicht. Beim Canon 24-70/2.8 ist die Blende am festen Objektivmantel angebracht (wie hier beim 50/1.4) sodass diese sich nicht bewegt und damit das Objektiv eine ’scheinbar‘ feste Länge hat. Beim Canon weis ich aber nicht, ob es einen Innenfokus hat.

Hey, du machst es einem nicht einfach sein Geld zusammen zu halten 😉

Steigert nur noch meinen „haben-will“-Impuls beim 50mm. Muß sagen, daß Festbrennweiten an meiner neuen 5D irgendwie Spaß machen, aber das 85mm/1.8 ist mir dann teilweise doch zu lang, da wäre das 50mm echt ne tolle Sache. Schwierig, schwierig… vielleicht mein 100mm/2.8 Makro verkaufen… aber ohne Makro ist auch doof, nutze es allerdings zu selten… man man man 😉

@Carsten : Ja, das Thema Objektive ist schon so eine Sache. Aber (meine Erfahrung) man verrennt sich zu schnell in der Technik, das Foto bleibt dabei auf der Strecke. Das 85er steht auf meiner Liste ganz oben, soll eine klasse Linse sein. Aber auch ein 70-200L f4 wäre ne tolle Sache.
Erstmal bleibt es aber beim 50mm, zu Ostern gibts nen ND Filter (3 Blenden) und danach folgt etwas Blitztechnik…

Also ich kann dir das 85/1.8 und auch das 70-200/4 (ohne IS) nur empfehlen, ich hab die beiden und bin restlos begeistert, grade auch vom 70-200, ist das schärfste Zoom, das ich kenne. Kann durchaus mit dem abgeblendeten 85/1.8 und 100mm/2.8 Makro mithalten. (wenigstens an der 1D, an der 5D hat ich das 70-200 noch nicht ausprobiert, hab die 5D erst seit Donnerstag)

@Carsten : Dann mal herzlichen zur 5D. Ja das 70-200/4 soll sehr gut sein, halt nicht so lichtstark. Freistellung ist denke ich mal mit Blende 4 bei 200mm in Ordnung. Wäre für mich dann auch die allround Portrait-Linse.

Das Canon EF 50/1.4 ist ja schon ganz nett – ich war damit auch längers sehr zufrieden.
Schön scharf, super Freistellung möglich.
Die meisten Canon Nutzer dürfte diese Freude auch lange anhalten.
Solange sie den ausfahrenden Objektivtubus nicht seitlich belasten (mit z.B. dem Cokin-Filtersystem, Druck in der Fototasche..) Da reagiert das Objektiv wohl öfters mit nem Defekt.

Ich bin aber ein Fan von Metall. Und manuellen Objektiven.
Und stolperte über eine Kleinanzeige bei der es ein Minolta Rokkor 58mm / 1.2 gab.
Durch einen großen Zufall hatte ich auch noch ein Canon EF 50/1.8 (alte Version) zuvor billig eingekauft, und dieses war als Tauschobjekt für den Minolta Besitzer interessant.
So kam ich nach etwas Umbau-Arbeit (auf meiner Homepage dokumentiert) zu einem Minolta Rokkor 58/1.2 für meine EOS 5D – und seitdem liegt das EF 50/1.4 rum. Bzw. werde es jetzt mal verleihen.
Nichts ersetzt Lichtstärke, außer noch mehr Lichtstärke 😉
Letzten Urlaub hab ich Unmengen der Aufnahmen mit dem Objektiv bei Offenblende gemacht 🙂

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