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Quo Vadis Kompaktkamera-Klasse ?

Ich bin ja nicht so der Freund von Fotozeitschriften (siehe zB diesen Artikel), mein letzter Kauf ist viele Monate her und wenn ich mir doch mal eine Printausgabe kaufe, dann meist um eine lange (und langweilige) Zugfahrt zu überbrücken. In Form eines Weihnachtsgeschenkes von meinem Sohn kam ich nun wieder einmal in den Genuss, in eine Zeitschrift zu schauen….

Ich möchte jetzt weniger auf den Inhalt der Zeitschrift eingehen (wie gehabt viel Werbung, aber auch interessante Themen zu einem sehr fairem Preis), sondern auf das Editorial.

Hier beklagt doch der Chefredakteur (augenscheinlich angepeitscht durch einen Freund aus der Fotoindustrie) den nahenden Untergang der Kompaktkameraklasse durch die immer größer werdende Verbreitung des Smartphones als Immer-dabei-Kamera…

Sofort kamen in mir Erinnerungen hoch…. Richtig, vor ein paar Jahren hörte man ähnliches Wehklagen von der Musik- und Filmindustrie, die den nahenden Untergang den bösen bösen Raubkopierern in die Schuhe schoben. Das sie selbst aber die Vermarktung von Bild- und Tonmaterial im Internet fast komplett verschlafen hatten, wurde natürlich nirgendwo erwähnt. Erst als Apple im großen Stil Umsatz mit Musikdownloads machte, wurde man hektisch und stampfte diverse Musikportale aus dem Boden (wovon wovon die wenigsten überlebt haben). Und siehe da – es wird mehr verkauft als je zuvor (trotz zahlloser illegaler Download-Angebote an allen Ecken und Enden des WWW).

Und jetzt also die Sparte der Kompaktkameras (bedrängt durch die bösen Smartphones) , die dem Abgrund immer näher kommen… Soso…

Hallo?

Was wurde denn seitens der Industrie unternommen, um diesem Trend entgegen zu wirken? Wo bitte sind denn echte Innovationen der großen Hersteller in den letzten Jahren in diesem Bereich ? Und nein, ich meine damit nicht die immer größer werdende Anzahl von Sensorauflösungen.

Aber es gibt noch Hoffnung…

Samsung (quasi als Einzelkämpfer) ist bemüht, mehr und mehr das Smartphone mit der Kompaktkamera (inkl. echter Bildstabilisierung, großem Sensor und optischen Zoom) zu vereinen.
Es verlangt ja auch keiner die Entwicklung eines eigenen Kamera-Smartphones, aber warum hat zB es noch kein großer Hersteller geschafft, gute Kameraelektronik (Sensor, optischer Zoom, Stabilisator) als Aufsteckhardware (wie zB die i.am+ v.4 von Will I Am, welche dem iPhone 4 und 5 einen 14 MP Sensor samt neuer Optik sowie einen echten Blitz verpasst) für die gängisten Smartphone-Modelle auf den Markt zu bringen?
An der Anzahl potentieller Endgeräte (hier seinen einfach mal die Ones, Galaxys und auch iPhones genannt) kann es definitiv nicht liegen.

Ich für meine Person würde schon 300Euro für eine Aufsteckkamera ausgeben, welche mein iPhone mit einen größerem (rauschfreieren) Sensor sowie optischen Zoom aufwertet.

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist der Schritt von Sony, das Objektiv samt leistungsfähigen Sensor in ein kompaktes Gehäuse zu packen (QX10 und QX100, siehe auch das Video von DigitalRev ) und dann per Funk (NFC oder WiFi) mit dem Smartphone zu koppeln.
Sicherlich steckt diese Technik noch in den Kinderschuhen, sie zeigt aber einen Weg auf, wie die Kompaktkamera (wenn auch ohne Display) und Smartphone Seite an Seite auch in Zukunft bestehen können. Und das, darf sich in meinen Augen zu Recht „innovativ“ nennen.

So, genug gemeckert ….
Nur Jammerei und Schuldzuweisungen hat noch keinem geholfen oder die Entwicklung voran gebracht… Mut zu Neuem und mitunter auch Unkonventionellem dafür schon. 

Eine Antwort auf „Quo Vadis Kompaktkamera-Klasse ?“

Meiner Meinung nach, wir befinden uns am Ende des Jahres 2016, besitzen einfache Digitalkameras kaum noch eine Daseinsberechtigung. Mittlerweile spielen die Kompakten nur noch eine Rolle bei den Superzooms und den Edel Kompakten, jenseits der 300,-. Ich habe fest gestellt, dass ein aktuelles Samsung Galaxy S7 vermutlich wohl jede Kompakte qualitativ in die Tasche steckt. Die nicht verstellbare Brennweite einmal außer acht gelassen. Selbst im Vergleich zu einer Canon S120, Fuji X10, oder Nikon P330 z.B. , die alle einen größeren Sensor besitzen, ist das Galaxy S7 in Sachen Bildqualität, auch bei Lowlight mindestens ebenbürtig, in Sachen Geschwindigkeit, Fokussierung und letzlich wackelfreier Bilder ist das Handy sicherlich allen überlegen. Wer glaubt, ich würde maßlos übertreiben, sollte sich einmal mit dem S7 in Sachen Fotoqualität auseinandersetzen. Ich frage mich, wie kann das sein? Keine aktuelle Komaktkamera, die sozusagen spezialisiert auf das Fotografieren ist, kann sich auch nur ansatzweise unter nicht optimalen Lichtbedingungen gegen ein Allroundgerät, wie das S7 behaupten. Also, Spiegelreflexkameras, System- und Superzoomkameras können sich noch abheben, alle anderen jedoch halte ich praktisch für überflüssig, es sei denn, man legt auf eine variable Brennweite wert.

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