Heute will ich einfach mal eine Erfahrung von mir weitergeben, die mich leider viele viele gute Fotos gekostet hat….
Angsthase und der verpasste Moment
Ich gebs zu, wenn es um mein Equipment geht, bin ich der mehr als ängstliche Typ. Ich wische Regentropfen sofort es mir möglich ist, weg (selbst wenn ich mit nem abgedichteten Body+Objektiv wie der D200 + 18-70mm unterwegs war), achte peinlichst genau auf Staub/Dreck auf Objektiv/Body (obwohl es ja ein Werkzeug ist und sich nicht verhindern lässt) und überlege 10mal, ob ich meine Kamera zu Ausflügen etc mitnehme, wenn Regen angesagt wurde…
Aus diesem Grund habe ich (bis vor kurzem) den Objektivdeckel immer dann abgenommen, wenn ich Fotos machen wollte. Nach dem Klick wanderte das Plastikteil gleich wieder als Schutz vor das Glas (ok, das ist jetzt etwas übertrieben, aber schnell war die Linse wieder „verschlossen“) – es könnte ja Staub/Dreck auf die Linse kommen oder gar Kratzer geben. Ganz schön blöd…
Warum? Ganz einfach, weil mir so viele viele gute Fotos entgangen sind. Tolle Momente und Augenblicke, die ich durch das Hochreissen der DSLR hätte einfangen können wenn…. ja wenn nicht der Deckel montiert gewesen wäre. Denn in der Eile sieht man das Vorhandensein des Deckels erst, wenn man durch den Sucher schaut und selbiger dunkel ist. Bis man rafft, was die Sicht nach vorne versperrt, ist der spezielle Moment schon lange verstrichen, der Drops gelutscht.Pech gehabt, selber schuld!
Die Lösung : Objektivdeckel weglassen!
Aus dieser bitteren Erfahrung entferne ich nun gleich (am Anfang musste ich mich echt zwingen), nachdem ich die Kamera mit den SunSniper Strap umgehängt habe, den Objektivdeckel. Die Kamera ist so immer „schussbereit“ und ganz ehrlich, was soll eingentlich passieren?
Dank Strap hängt das Objektiv immer mit dem „Kopf“ (also der Frontlinse) nach unten, wenn die Kamera an der Seite baumelt, Staub und Dreck auf dem Glas sind so recht unwahrscheinlich. Und wenn doch, dann gibt es Microfaserlappen, die den Reinigungszustand des Objektivs sofort wieder gerade rücken 😉 Gegen Kratzer hilft die Streulichtblende (auch gerne Gegenlichtblende oder kurz GeLi genannt) sehr sehr gut. Und das die Streulichtblende montiert ist (grad draussen), versteht sich für mich von selbst.
Der Objektivdeckel findet seinen Weg mittlerweile erst wieder auf das Objektiv, bevor die Kamera bis zum nächsten Einsatz im Schrank verschwindet.
Wie sieht dein „Deckelverhalten“ aus? Auch so ängstlich oder eher gelassen?
Einen habe ich noch
Ich habe mir es auch angewöhnt, den Body immer eingeschaltet zu lassen. Das Energiemanagement der 5D ist so gut, das eigentlich im „Ruhemodus“ so gut wie keinerlei Saft verbraucht wird. Denn Merke: Auch eine ausgeschaltete Kamera kann Schuld am „perfekten Moment“ sein, was nicht minder ärgerlich ist 😉
17 Antworten auf „Der Objektivdeckel muss ab!“
Also wenn die Frontlinse verkratzt ist, wirkt sich das so gut wie gar nicht auf die Fotos aus. Es sei denn sie fällt auf einen kleinen Stein und bekäme einen Riss.
Wenn ich ein Objektiv auf der Kamera hab ist da auch immer eine Gegenlichtblende dabei, sodass ich den Objektivdeckel in der Hosentasche lasse.
Tollpatschig wie ich bin, fallen mir auch laufend Objektive runter aber dank der Geli hat bisher noch keins Schaden genommen.
Da habe ich ja Glück, bis jetzt ist mir noch kein Objektiv runtergefallen…
Ich schütze die Frontlinse durch den Objektivdeckel eigentlich nur wenn ich die Kamera nicht benutze oder die Kamera in die Tasche wandert. Ansonsten, wenn ich die Kamera in der Hand halte oder um die Schulter hängen habe, gebe ich den Deckel eigentlich immer runter. Ab und zu muss man halt nach Staub und Dreck gucken 🙂
Als „SunSniper Strap“ benutze ich den Umhängegurt meiner alten (4you) Sporttasche (und ’ner Schraube). Bin vor anderthalb Wochen damit in nem Hochseilgarten gewesen und das funktionierte echt gut. Die Kamera hatte ich nochmal gesichert, weil ich mir nicht sicher war, ob sich die Schraube löst – aber sie tat’s nicht (aber ich werde wohl immer da nochmal hinfassen und prüfen ob sie fest sitzt *g*).
Das mit dem Dauerbetrieb ist sogar nützlich. Letztens hatte ich einen Beitrag gelesen, darin wurde aufgeklärt, dass man durch ständiges An-Aus die Akkus auch kaputtmachen kann. Sie verlieren dann an Kapazität und irgendwann funktionieren sie garnicht mehr.
Frontdeckel ist nützlich für den Rucksack, wer eine Fototour macht, sollte diesen ablassen. Genauso wie UV-Filter oder so ein Murks… ich hätte mehr Angst, dass mir der Filter durch irgendetwas bricht und mir die Frontlinse zerkratzt, als das irgendwelcher Staub oder Dreck darauf kommt.
Objektivdeckel dran lassen ist wie eine Displayfolie, was für die übervorsichtigen. Das tun doch nur Leute die ein Streichholz auch noch mal unter fließenden Wasser ausmachen!
Die Displays vom modernen DSLR sind schon doppelt vergütet, die halten schon was aus, und wenn dann halt ein kleiner kratzer drauf ist? Jo Mei, die Dinger sind zum Fotografieren da und nicht zum streicheln! 😉
@hAnnes: Wie soll denn bitte der Filter brechen und so die Linse zerkratzen? Das passiert doch höchstens, wenn die Optik runter fällt und auf den Rand des Filtergewindes trifft. In dem Fall ist es aber glaube egal, ob da ein Filter drauf ist oder nicht! 😉
Meine Chefin schwört auf Skylightfilter … warum grade Skylight kann ich jetzt auch nicht ganz nachvollziehen, aber ich teile ihre Sorge um die Linse … Wenn wirklich mal kleine Steinchen Richtung Frontlinse fliegen treffen sie halt auf den Filter und zerstören 10€ … trifft das Steinchen auf die Linse hat man größere Probleme. Ähnlich verhält sich das, wenn man damit an eine Ecke stößt. Die Kamera geschultert und mal eben bei der Reportage durchgewühlt und schubbs ist man irgendwo an einer Ecke mit der Linse hängen geblieben. Glaub mir, da hättest du dir gewünscht es wäre es Filter drauf gewesen!
Ob man Kratzer auf dem Foto sieht kommt immer noch auf verschiedene Faktore an. Abbildungsmaßstab, Sensorgröße, Auflösungsvermögen, die Optik selbst, den Kratzer selbst … usw … das kann man nicht pauschalisieren.
Wer auf Nummer sicher gehen will und den Deckel nicht drauf haben will, dem empfehle ich Filter + Geli … bei einem Filter gehts nun mal gar nicht ohne … der tut auch keinem weh.
Marcel
Ich habe schon herausgerissenene Filtergewinde gesehen, ausgelöst durch s.g. Schutzfilter… was du beschreibst ist wieder ein Sonderfall – wer soetwas öfter macht und sich in „Gefahr“ begibt, sollte soetwas schon nutzen. Für den Dauereinsatz wäre das aber etwas nutzlos.
Du erwähnst auch etwas von 10€ Filter… schön wärs. Schau dich doch einfach mal um was „bessere“ UV-Schutzflter kosten, da wackeln dir die Ohren, mit unter gibt es Versionen für um die 80€… und das nur als Schutz finde ich steht in keinem Preis-/Leistungsverhältnis. Andersherum traue ich aber auch den Billigheimern nicht über den Weg, für 10€ kann man kein optisch „sauberes“ Glas herstellen. Ein wirklicher Schutzfilter aus optischem Glas ist ratsam, aber belastet auch den Geldbeutel ungemein.
Kurzum: wer einen draufschrauben möchte, kann dies gern tun.
Ich packe die Kamera auch gern ohne den Objektivdeckel in die Fototasche und hol sie dann schnell raus. Für mich ist die Kamera ein Arbeitsgerät und sie hält es auch aus.. die Objektive ebenso. Fordert man es nicht heraus, kriegt bleibt das Objektiv unbeschadet.. Die Streulichtblende tut einen sehr guten Dienst, denke ich.
Bei einigen (vermutlich älteren) Objektiven kriegt man den Deckel nur sehr schwer oder auch gar nicht auf’s Objektiv, wenn die Blende drauf ist. Da kann man mit NoName Deckeln, die so ca. 5 EUR kosten aber nachbessern, die man in der Mitte den Deckels mittels Schnapper leicht abnehmen kann (z.B: bei meinfoto.com).
Also: Deckel ist was für zu Hause, unterwegs bleiben sie meist in der Fototasche..
M.
Bis vor gut einem Jahr hab ich das ähnlich gehandhabt: Am Anfang des Shootings Filter ab und in der Fototasche liegen lassen bis Shooting fertig.
Vor gut einem Jahr nahm ich bei einem Konzert ein Objektiv aus der Tasche, und an der Gegenlichtblende bliebt ein Objektivdeckel hängen, fiel im ruhigsten Moment des Stückes in hohem Bogen zu Boden. Mitten in eine Aufnahme des NDR.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn ein paar hundert Leute einen missbilligend ansehen – ich kenn jetzt aus Erfahrung wie das ist.
Danach hab ich die Deckel in den Schrank verstaut und mir stattdessen vernünftige Fototaschen geholt, wo die Objektive auch mit Blende reinpassen. Nur ein paar Objektive, die ich sehr selten benutze, liegen mit Deckel im Schrank.
Auf einigen Objektiven habe ich auch Filter, allerdings keine €10-Scherben sondern vernünftige B+W. Hat mir auch schon mal ein Objektiv gerettet, als der Hund meiner Eltern mit seiner Dreckverschmierten Nase in das Objektiv stupste, das samt Kamera locker an meiner Seite rumbaumelte. Das Erd-Sand-Gemisch war nicht so nett für den Filter und das Gewinde, aber das Objektiv hat netterweise nichts abbekommen.
Beim Fotografieren hat sich bei mir folgender automatismus eingeschiffen:
Kamera aus dem Rucksack -> Geli befestigen -> Objektivdeckel ab -> Kamera einschalten und das ganze Rückwerts wenn die Kamera zur Ruhe gebettet wird.
Wird zwischendurch das Objektiv gewechselt, kommt kein Frontdeckel aufs Objektiv, da genug Platz im Rucksack ist für die Korrekt angesetzten Gelis (der Body ist ja an der frischen Luft).
Jürgen
So ähnlich mache ich es auch, aber die GeLi ist bei mir immer drauf
Ich nutze den Objektivdeckel beim verstauen immer – bei genau zwei Objektiven: Dem 14er Samyang und einem 16er Zenitar Fisheye. Beide haben sehr exponierte Frontlinsen die sich durch Gegenlichtblenden nicht sinnvoll schützen lassen.
Bei allen anderen Objektiven weiß ich nicht mehr wo und ob ein passender Deckel noch irgendwo in meinem Fotokram rumliegt. Ja, ok, beim FD 300mm / 2.8 stülp ich das „Elefantenkondom“ drüber, bevor ich es sonst unverpackt in meinen Reise-Koffer oder Rucksack zur Wäsche, Ladegeräten, Akkus, Stativ, Schnellwechselplatten einpacke. Aber in der Fototasche / Rucksack bleiben Deckel weg – da muß die Gegenlichtblende ausreichen.
Meine Kameras schalte ich nur für folgende Aktionen aus:
CF-Karten-Wechsel
Akku-Wechsel
Kamera öffnen – damit meine ich mit dem Schraubendreher was basteln
Kameras die man wegen dem Akku ausschalten muß, nerven mich immer mal wieder.
Mal wieder den schönen Werkzeug-Vergleich: Meinen Hammer schalte ich auch nicht aus 😉
Das Ganze hat bei mir aber eigentlich keine richtigen Schnellschuß-Geschwindigkeits-Gründe. Ich photographiere überlegt – und mache seltenst Schnappschüße (die meist von meinem Kind). Es ist einfach die pure Faulheit und Bequemlichkeit bei Objektivwechseln auch noch mit den Deckeln jonglieren zu müßen. Eventuell auch Sicherheit – nicht das mir beim häufigen Objektivwechsel noch was auf nen Stein oder in den Matsch fällt, weil ich gerade noch am Deckel friemle.
Danke für die zahlreichen Antworten. Ich wusste es, bin war einfach viel zu ängstlich !
Objektivdeckel lasse ich auch nur dann auf dem Objektiv wenn es in der Tasche verschwindet und somit nicht gebraucht wird.
Auch ich habe einen Sun Sniper Strap, wie Du geschrieben hast, baumelt das Objektiv dann kopfüber in der Luft, was sollte passieren ?
Der beste Schutz ist nach wie vor die Gegenlichtblende, die hält schon einiges ab, auch wenn man mit dem Objektiv mal irgendwo dagegen rumpelt. Auch bei Regen hält diese die lästigen Wassertropfen zu großen Teilen von der Frontlinse ab.
Einmal ist mir mein 85 1.8 aus nem guten Meter Höhe aus der Tasche gefallen, voll auf einen harten Marmorboden. Dank Geli, die diesen Sturz abgefangen hat, hat das Objektiv keinerlei Schaden genommen.
Eine Herzattacke hatte ich in diesem Moment des Aufschlags aber dennoch 🙂
ohje ich hatte bis jetzt immer glück…objektivdeckel ist nur drauf, wenn ich die kamera nicht brauche. sonst ist es immer unten. zum schutz benutz ich nur die Gegenlichtblende!
So mache ich jetzt auch…..