Letzte Woche war ich dienstlich im schönen Oberammergau (daher gab es hier auch nichts neues). Da ich nun recht nördlich wohne, heisst das so 10-11 Stunden (je nach Verbindung) Zugfahrt (pro Richtung)…
Was macht man also, wenn man so lange Zeit im Zug sitzt? Fotografisch habe ich zumindest aus der Not eine Tugend gemacht und überall, wo es mir möglich war (und nicht grad am Laptop beschäftigt war) mir das Licht und die resultierende Beleuchtung der unterschiedlichsten Leute angeschaut.
Da ich wirklich fast den kompletten Sonntag (und jetzt Freitag) im Zug verbracht habe, hatte ich auch so ziemlich alle Lichtsituationen, die man auch draussen so vorfindet. Das fängt mit direkter (harter) Sonne morgens an, geht über super softes Licht Mittags/Nachmittags (die Sonne steht über dem Zug und das Licht fällt indirekt durchs Fenster) und endet im harten Licht der untergehenden Sonne (die wieder direkt durch das Fenster scheint).
Was bringt mir das? Ganz einfach, man bekommt mehr Gefühl für die unterschiedlichen Tageszeiten in Sachen vorhandenes Licht (available light), was draussen von Vorteil sein kann. Man sieht an den Schatten in den Gesichtern der einzelnen Menschen perfekt, welches Licht welche Schatten wirft (bzw deren Härte), und das, ohne einen Lichtformer einzusetzen bzw zu wechseln. Auch lässt sich die Position Licht-Mensch und das daraus resultierende Ergebnis gut beobachten.
Man sieht, selbst wenn es noch so langweilig ist, lässt sich aus fotografischer Sicht noch ein kleiner Gewinn erzielen. Und für alle, die gerne draussen fotografieren, eine interessante Lektion in Sachen Sonnenlicht.
Achja, noch ein Tip : Nicht zu direkt schauen oder eine Sonnenbrille tragen. Es soll Leute geben, die sich gestört fühlen, wenn man sie zu intensiv beobachtet/mustert 😉