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Hackintosh (Part 3) – Software Installation und Benchmarks

Hackintosh Selbstbau - Gigabyte R9 280X WindforceDer Zusammenbau des Hackintosh, welchen ich in Teil 2 beschrieben habe, ist auf den Weg zum lauffähigen Rechner nur ein Teil der kompletten Umsetzung. Denn während das Zusammensetzen des Rechners recht flott von der Hand ging, stand noch die Installation von macOS Sierra auf dem Plan.

Alle bisher erschienenen Artikel der Reihe „Hackintosh im Eigenbau“ :
   Hackintosh (Part 1) – Neue Macs braucht das Land
   Hackintosh (Part 2) – Auswahl der Hardware und Zusammenbau
   Hackintosh (Part 3) – macOS Sierra / Software Installation und Benchmark
   Hackintosh Nachbrenner (Part 1) – macOS vs Windows 10 Benchmarks

Für die Software-Installation hatte ich mich innerlich schon auf diverse Hürden und Stolpersteine eingestellt, schließlich handelt es sich um keine native Apple-Hardware – d.h. viel Detail- und Anpassungsarbeit.

Spart Frust : Von den Erfahrungen anderer profitieren.

Wie auch schon in Teil 2 dieser kleinen Artikelreihe möchte ich eine extrem wertvolle deutschsprachige Wissensquelle zum Thema nicht unerwähnt lassen :

Hackintosh-Forum.de

Ab der ersten Minute der Planung und Umsetzung habe ich dort wertvolle Tipps und Beratung bekommen, was mich vor Fehlkäufen und Frust bewahrt hat. Dafür von hier aus nochmal einen dicken Daumen hoch an alle, die mir dort geholfen haben!

Da ich im Forum für meine Hardware keine Anleitung zum Nachklicken finden konnte, habe ich mir aus diversen Tutorials die Sachen rausgesucht, die für mich bzw meinen Hackintosh funktionieren. Neben der Sierra-Installation habe ich dann die wichtigen Teile zusammengeschrieben und im Forum eine eigene kleine Anleitung speziell für diesen Hackintosh zusammen geschrieben. Diese Anleitung findet ihr hier :

Sierra auf GIGABYTE GA-Z170XP-SLI (Skylake) installieren

Nachdem macOS Sierra auf dem Hacki fertig installiert und konfiguriert (sowie die zusätzlich verbauten HDDs angeschlossen und partioniert) waren, wurde es Zeit die Software für die tägliche Arbeit zu installieren. Ich habe bewusst kein Time Machine Backup vom iMac zurückgespielt, da ich die Gelegenheit für einen kompletten Clean Install nutzen wollte. Folgende Programme fanden (wie auch schon auf dem iMac) ihren Platz auf dem Hackintosh :

  • Adobe Lightroom 5
  • Photoshop Elements 12
  • Nik Collection
  • Final Cut Pro
  • Chrome / Firefox
  • Veracrypt + OxFuse (Dateiverschlüsselung)
  • Disk Drill (Datenrettungsprogramm)
  • Commander One (Norton Commander Clone für macOS)
  • Tuxera NTFS (ermöglicht macOS das Schreiben auf NTFS Partitionen)
  • Steam
  • VLC
  • Cyberduck (FTP Client)
  • Druckertreiber

Schlussendlich wurden mittels externer Festplatte noch händisch folgende Ordner auf den Hackintosh migriert :

  • Der FCPX Ordner mit den LUTs, PlugIns, ColorStyles etc pp
  • Die noch nicht archivierten Videos/Fotos
  • Mein Ordner mit gemafreier Musik für die Videoproduktionen
  • Lightroom Presets / Einstellungen / Pinsel etc pp
  • Dokumente-Ordner sowie Files auf dem Desktop

Benchmark Vergleiche Hackintosh vs. 27″ iMac

Als im und am Hackintosh alles funktionierte, wollte ich natürlich noch wissen, ob sich der Aufwand an Geld und Zeit am Ende des Tages gerechnet hat, d.h. habe ich da wirklich eine Maschine zusammengebaut, welche meinen iMac in den Schatten stellt?

Zur Übersicht nochmal die Hardware der beiden Rechner im direkten Vergleich : Benchmark Hackintosh iMac verbaute Hardware ÜbersichtBei Benchmark-Vergleichen muss man unterscheiden zw. synthetischen Benchmarks und sogenannten RealWorld Benchmarks. Während synthetische Benchmarks in speziell dafür geschriebenen Programmen „gefahren“ werden, werden RealWorld Benchmarks in den Programmen gemessen, welche auch für die Arbeit tatsächlich genutzt werden.

Synthetik Benchmark – Hackintosh vs iMac

Folgende Programme habe ich für den Vergleich benutzt :

Sicherlich hätte man noch andere Programme für Vergleichstests nutzen können, aber ich denke mal das auch die 3 Benchmark-Apps einen Eindruck über die Leistung von iMac und Hackintosh vermitteln.

Bei den folgenden Grafiken gilt immer – je mehr, desto besser.

Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Unigine Heaven 4.0
Einstellung : Auflösung 1280×960 | 8x AA | Qualität Ultra | Tesselation Extreme

Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Geekbench 4

Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Cinebench R15

Schon die ersten Ergebnisse zeigen deutlich, dass der Hackintosh (mit der deutlich jüngeren Hardware) klar die Nase vorn hat. Er lässt dem Apple iMac weder bei der CPU noch bei der GPU im direkten Vergleich eine Chance nur in die Nähe des Selbstbau Macs zu kommen.

Ich habe jedoch keine Ahnung, warum bei der Geekbench OpenCL Messung (misst die Leistungsfähigkeit der GPU) der iMac so extrem abfällt. Da ich am Anfang an einen Bug dachte, wurde Geekbench mehrmals installiert und der iMac neu gestartet – der Wert wurde mehrmals bestätigt (mit leichter Abweichung im Zehnerbereich). Ich kann mir das nur mit einer sehr alten GPU Architektur und/oder Befehlssatz (und entsprechend modernen Testalgorythmen) erklären.

RealWorld Benchmark – Hackintosh vs iMac

Für die finalen Benchmarks kamen die zwei Programme zum Einsatz, die ich tatsächlich fast täglich im Einsatz habe – Adobe Lightroom und Final Cut Pro X (FCPX). Hier wird auch deutlich, wie groß die Zeitersparnis im Alltag bei üblichen Aufgaben wie Video-Rendering oder Foto-Export tatsächlich ist.

Benchmark Vergleiche Final Cut Pro X

Bei den Vergleichen mit Final Cut Pro X wurde die Zeit mit einem iPhone gemessen, die der Rechner für die gestellten Aufgaben benötigte, wobei ich zwei identische Messreihen durchgeführt habe, einmal mit FullHD Material und einmal mit 4K Footage.

Benchmark Vergleich Full HD Video

  • Kamera : iPhone 7 Plus / native Kamera App
  • Aufnahmeformat : 1080p / 60 FPS
  • Cliplänge : 2 Minuten 38 Sekunden / 449,5MByte
  • FCPX Exporteinstellung : 1080p / 30 FPS / Apple ProRes 422 HQ

Bei den folgenden Grafiken gilt immer – je weniger, desto besser.

Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Final Cut Pro X Stabilisierung FullHDDie Stabilisierung von Final Cut Pro X nutze ich gerne und häufig, beseitigt sie doch die letzten unerwünschten Bewegungen, zB wenn man beim Gimbal Einsatz den Ninja Walk vergisst. Und gleich beim ersten Test kann der Hackintosh zeigen, was mit entsprechender Hardware an Zeitersparnis möglich ist. Während der iMac gute 10 Minuten für den kompletten Vorgang benötigt, hat der Hackintosh in 50% der Zeit die Aufgabe bewältigt.

Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Final Cut Pro X Cinelook Gorilla Brain FullHDEin typischer Effekt aus dem FCPX Zubehörhandel. Dem Clip wird ein Kino ähnlicher Farblook verpasst, es werden die beliebten Widescreen-Balken ergänzt und zum Schluss ein digitales Filmkorn hinzugefügt. Und auch wenn diese Arbeit eher die CPU fordert, kann der Hackintosh sich deutlich absetzen und eine Zeitersparnis von gut 7 Minuten rausarbeiten.

Benchmark Vergleich 4K Video

  • Kamera : iPhone 7 Plus / native Kamera App
  • Aufnahmeformat : 4Kp / 30 FPS
  • Cliplänge : 3 Minuten 09 Sekunden / 1,03GByte
  • FCPX Exporteinstellung : 1080p / 30 FPS / Apple ProRes 422 HQ

Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Final Cut Pro X Stabilisierung 4K Benchmark Vergleich Hackintosh iMac - Final Cut Pro X Cinelook Gorilla Brain FullHD

Auch bei der Verarbeitung von 4K ändert sich am enormen Vorsprung des Hackintosh nichts. Dazu kommt der (nicht messbare) Umstand, das die Arbeit an sich auf dem Hacki einfach viel flüssiger und verzögerungsfreier von der Hand geht.


Benchmark Vergleiche Adobe Lightroom 5

Beim virtuellen Kräftemessen in Lightroom ging es für beide Rechner darum, einen Ordner mit 463 RAW Fotos (Panasonic GH4, Datengröße 9,27GB, Order liegt auf beiden Rechner auf dem Schreibtisch, also auf der System-SSD ) in einen neuen Katalog einzulesen.
Danach wurde ein Preset auf alle Bilder angewendet und zum Schluss die Fotos als JPG (Qualität 85%)  in voller Auflösung mit Wasserzeichen und maximaler Schärfe wieder auf die SSD in einen neuen Ordner exportiert.

Dieser Benchmark stellt so ziemlich meinen typischen Foto-Workflow dar, wobei die Anwendung eines Presets auf alle Fotos in einem Katalog in der Praxis nie statt finden würde, sondern jedes Foto für sich einzeln angefasst wird.

Benchmark Lightroom 5 - Hackintosh vs iMacWährend der Import der Fotos sowie das Anwenden des Presets auf alle Bilder (bzw den Vorschaubildern) auf beide Rechnern gleich schnell verlief, zeigte der Export (welcher CPU wie auch SSD fordert) wieder einmal den deutlichen Vorsprung des Hackintosh gegnüber dem betagten iMac. Eine Zeitersparnins von gut 35 Prozent oder anders ausgedrückt rund 15 Minuten.

Mein Fazit zum Selbstbau Hackintosh

Muss ich nach den Benchmark-Ergebnissen noch schreiben, das ich mit der neuen Kiste mehr als zufrieden bin? Ok, könnt ihr haben 🙂

Die Performance des Hackintosh ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe und das zu einem mehr als annehmbaren Preis. Der neue Rechner zeigt wirklich in jeder Disziplin, das ein paar Jahre in der Computer-Technik schon massive Unterschiede mit sich bringen. Der Bau des Rechners sowie die Software-Installation ging doch einfacher von der Hand als am Anfang gedacht.

Was mir jetzt nur noch fehlt ist eigentlich nur noch ein guter 27-32″ WQHD oder 4K Monitor, welcher als letzten Akt das sehr gute Display des iMacs ersetzen wird – mein 27″ FHD HP Display ist zwar ok für Facebook&Co, für Video- und Fotobearbeitung aber nicht wirklich der Bringer 🙂

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