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Canon EOS 5D – erste Erfahrungen und Vergleich

So, die Canon ist mittlerweile schon ein paar Tage bei mir, das Canon EF 50mm 1:1.4 USM seid vorgestern.
Die ersten Fotos habe ich gemacht und auch die ersten Erfahrungen bzw Vergleiche zur Nikon D200.

Hier mal meine persönlichen Gedanken zu den den beiden digitalen Spiegelreflexkameras :

AF – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Der erste Blick durch den Sucher zeigte mir 9 AF Felder, wovon der mittlere ein Kreuzsensor ist (D200 : 11 AF Felder, 1 Kreuzsensor). Wenn man AI Servo benutzt (Objektverfolgung mit AF) nutzt die 5D noch 6 (nicht anwählbare und auf der Mattscheibe nicht sichtbare) AF-Hilfsfelder .

Die AF Meßfelder beim Blick durch den Sucher im Vergleich : links Canon EOS 5d, rechts Nikon D200

Die AF-Felder fand ich bei der D200 besser angeordnet, denn bei der 5D sammeln sie sich schon recht stark um den Mittel-Sensor. Fotografieren im goldenen Schnitt ist dadurch mit der D200 deutlich angenehmer.
Apros pros goldener Schnitt : Während sich bei der D200 ein Raster einblenden lässt, welches bei der Komposition sowie Ausrichtung der Kamera hilft, gibt es dieses Feature bei der 5D nicht. Wer ein Raster braucht, muss die Mattscheibe gegen eine andere (bei Canon für ein paar Euros erhältliche) tauschen.
Bei der AF Geschwindigkeit (D200 mit 35mm 1.8 und 5D mit 50mm 1.4) nehmen sich beide Kameras nicht viel. Beide USM Motoren in den Objektiven arbeiten zügig und der AF beider Kameras passt auch.

Nachtrag : In Low Light Situationen hat sich der AF der 5D (mit Canon 50mm 1.4 USM) als treffsicherer herrausgestellt als die Nikon mit dem 35mm 1.8.

Sucher – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Ganz klar, hier punktet die 5D. Dank des Vollformat-Sensors ist der Sucher groß und hell, bietet aber auch keine 100% Abdeckung. Der gelbliche Farbstich, der dem 5D Sucher oft nachgesagt wird, konnte ich noch nicht feststellen.

Spiegelschlag – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Bei der EOS klingt der Spiegelschlag sehr elektronisch, satt. Die D200 ist in der Beziehung „männlicher“ : laut und direkt, vom Sound her ein wenig „oldschool“ – mich stört weder der eine, noch der andere Sound beim Spiegelschlag, die EOS verrichtet aber (für die Umwelt) unauffälliger ihre Arbeit, wobei es auch hier Modelle gibt, die deutlich leiser arbeiten. Bei Hochzeiten etc kann sowas dann schon störend wirken.

Haptik – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Vom äußeren her vermitteln beide Kameras ein mehr als solides Gefühl, wobei auch das Gewicht (beide Kameras wiegen ohne Batteriegriff etwas über 800 Gramm) mit reinspielt. Ein Plastikgefühl kommt bei beiden Modellen zu keiner Zeit auf. Laut Internet ist der Body der 5D nicht gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, die D200 schon. Schade eigentlich, vor allem wenn man sich vor Augen hält, was die 5D mal gekostet hat. Und während am Nikon 35mm 1.8 klar eine Gummilippe am Bajonett erkennbar ist (vermeidet auch hier eindringen von Staub/Spritzwasser) kann ich am 100€ teurern Canon 50mm 1.4 nichts dergleichen erkennen. Hier sollte auf jeden Fall Canon noch einmal nachlegen.

Bedienung – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Ich denke hier Vergleiche zu ziehen wäre Quatsch, beide Kameras können nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ohne Probleme zügig bedient werden. Das große Drehrad der Canon ist eine feine Sache und das Navigieren im Menü bzw durchblättern der Fotos geht zügig und schnell von statten. Die 5D hat deutlich weniger Tasten am Body als die Nikon (welche dort auch noch zu großen Teilen frei belegt werden können). Generell gibt sich die 5D sachlicher, schlichter, die wichtigsten Funktionen sind aber alle über Tasten erreichbar. Der On/Off Schalter sitzt bei der 5D an der Rückseite unten, die Lösung von Nikon (direkt als Hebel am Auslöser) finde ich günstiger. Aber wie gesagt, alles eine Sache der Eingewöhnung. Beide Kameras liegen gut in meiner Hand und die Tasten sind erreichbar. Da mir für die 5D noch ein Hochformatauslöser fehlt, kann ich die Bedienung mit Batteriegriff noch nicht vergleichen. Ich denke aber auch hier wird es nicht viele Unterschiede geben. Generell kann bei der Nikon mehr eingestellt werden. Wenn man es nutzt eine prima Sache, wenn man nicht weiß wofür birgt es die Gefahr der „Verschlimmbesserung“

Nachtrag : Die 5D mit Batteriegriff arbeitet genau wie eine D200 mit Batteriegriff, alle wichtigen Funktionen sind auch beim Hochformatauslöser angeordnet. Da geben sich beide Modelle nichts. Canon EOS 5D wie auch Nikon D200 gewinnen klar an Handling / Bedienbarkeit wenn man ihnen einen Batteriegriff spendiert.

Blitz – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Einfach zu unterscheiden : Die 5D hat keinen eingebauten Blitz, die D200 besitzt einen kleinen Aufhellblitz, der nebenbei 100% ITTL fähig ist (und auch in diesem Modus arbeitet – kann aber auf manuell umgeschaltet werden) und auch als Master für CLS ausgelöste Systemblitze fungieren kann.

Soweit erstmal die ersten Eindrücke zum Systemwechsel. Was mir aber auf jeden Fall an der 5D gefällt ist der große, helle Sucher sowie die Bildqualität des Sensors. Grad letzteres war mein Hauptgrund für den Auf- /Umstieg  und meine Erwartungen wurden voll erfüllt – kein Vergleich zur D200.

Nachtrag:

Bildqualität – Canon EOS 5D vs Nikon D200

Ich habe die 5D mittlerweile etwas über ein halbes Jahr und bin nach wie vor von der Kamera begeistert. Wenn ich „alte“ Nikon Fotos aus dem Archiv anschaue, wirken die mittlerweile irgendwie…hm….anders. Ich will jetzt nicht die D200 schlecht reden, aber optisch (Schärfe) ,wie auch vom Rauschverhalten her spielt die 5D in einer ganz anderen Liga. Was mir auch auffällt sind die (für mich) angenehmeren Hauttöne, die aus der 5D rauskommen. Klar, das lässt sich im RAW Konverter richten, aber OOC sieht es bei Canon einfach besser aus (ist aber Geschmackssache).

0 Antworten auf „Canon EOS 5D – erste Erfahrungen und Vergleich“

Hm.. klingt irgendwie schon, als wäre der Wechsel teuer erkauft. Umstellen fiele mir sicherlich zu Beginn recht schwer und ich mag die vielen direkten Knöpfe an der Nikon.. Das einzige, was an der D200 Schrott ist, ist das Steuerkreuz.
Aber sie ist halt auch ein Rauschmonster.. im Gegensatz zur 5D..

Bin mal gespannt, was Du nach nem halben Jahr sagst.. 🙂

M.

@DasMaddin : Naja, teuer erkauft… Klar musste ich drauflegen, aber das war mir ja auch klar. Dafür entschädigt die 5D aber mit phantastischen Fotos. Und die mögliche Schärfentiefe (Vollformat in Verbindung mit 1.4) hat fast schon Makroobjektiv-Qualität 🙂 Die Canon gibt sich sehr puristisch, wo die D200 mit absoluter Flexibiliät punkten kann. Aber wie gesagt, das wusste ich vorher und das war ja auch nicht mein Kaufgrund.
Und wg. Rauschen : Das sieht bei ISO 800 schon gut aus.

Kein interner Blitz bei der 5D? hm… nagut, warum auch – zu der Zeit war das Mastern noch nicht mit Canon möglich.

Klingt ja nicht so berauschend deine Übersicht – hab mir den Wechsel viel positiver vorgestellt/gewünscht. Canon sind reine Arbeitstiere, wir haben auch eine 7D im Haus. Alleine die Form und generell die Ergonomie ist schroff und hart. Großer Griff, massive Knöpfe – einfach was robustes.

Nikon ist da etwas runder und Formschöner. Sieht man auch im Profisegment wenn man sich die D3 und die 1D anschaut. Ich bin auf die ersten Bilder gespannt 🙂

@Hannes : Die 7D ist eine klasse Kamera, grad für Sport (10Bilder/Sek, super schneller AF), aber auch die liegt in Sachen Bildqualität weit hinter den Vollformaten aus gleichem Hause zurück. Es ist schwer zu glauben, aber die Sensoren arbeiten in einer ganz anderen Klasse – ich denke das wird bei Nikon nicht anders sein. Wer jetzt aber die formschöneren Bodys baut, ist persönlicher Geschmack. Ich finde beide schick (im Gegensatz z.B. zur doch recht eckigen Alpha 900 von Sony)
Und wie gesagt, der Hauptgrund (und das macht die 5D mMn anders und auch deutlich besser) ist die Bildqualität verbunden mit dem Spiel der Unschärfe und natürlich der Schärfe. Die 5D ist wirklich brutal scharf. Du kannst es in so ziemlich allen Foren lesen und ich kann es jetzt auch bestätigen. Und das ist einfach eine ganz andere Qualität als die D200

Bist Du tatsächlich so viel günstiger mit dem Umstieg zum Canon-System gefahren?
Eine gebrauchte D700 wär mit Sicherheit ne Ecke teurer gewesen, aber auch die weitaus modernere Kamera. Gerade das von Dir erwähnte AF-System lässt da die 5D schon recht alt aussehen. Gut, dabei kommt es auch immer auf das Fotografierverhalten an…

Ein erneuter Vergleich zu einem späteren Zeitpunkt würde mich nochmal interessieren 😉

Gruß Mario

@Mario : Naja, moderner heisst aber nicht unbedingt besser. Z.B. hat die 5D aufgrund ihres dünnen AA Filters eine höhere Grundschärfe als die D700. Klar, die 5D ist nichts für Sport und Aktion, aber das steht bei mir auch nicht auf dem Programm. Der Kaufgrund für die 5D war allein die überragende Bildqualität und (für mich) einfach besseren Farben (grad bei Portraits).

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